Mordprozess: Entscheidung im Februar - Fall Anke S.
Angeklagter Dieter B. (63) wurde am Donnerstag zu seinen Lebensumständen befragt.
Wülfrath/Duisburg. Am dritten Prozesstag im Fall Anke S. wurde am Donnerstag vor dem Duisburger Landgericht der 63-jährige Angeklagte Dieter B. zu seinen Lebensumständen befragt. Der Wülfrather hatte gestanden, die 56-jährige Ratingerin im Juli vergangenen Jahres erst in den Kopf geschossen und sie dann in den Rhein gelegt zu haben. Die Frau starb. Motiv der Tat sollen 11 400 Euro gewesen sein, die Anke S. zum Autokauf mitnahm, bei dem B. helfen sollte.
Der Vorsitzende Richter Joachim Schwartz durchleuchtete am Donnerstag die Vergangenheit des Angeklagten. Die Vernehmung glich einem Vorstellungsgespräch. Ruhig, mal bei Jahreszahlen stockend, antwortete B. zu seinem beruflichen und privaten Werdegang. Die Kindheit in Lübeck, das Studium in Köln, später der Aufstieg bis zum Geschäftsführer mit einem Jahresgehalt von 185 000 Mark. Später macht er sich selbstständig — mit wenig Fortune. „Die Wirtschaftskrise hat meine Firma ruiniert“, sagte B. Seine dritte Ehefrau verließ ihn daraufhin. Ob er wegen Mordes oder wegen Totschlags verurteilt wird, entscheidet sich voraussichtlich am Mittwoch, 1. Februar. Dann sollen die Plädoyers gehalten und ein Urteil gefällt werden. fsch