„Ich habe bereits damit begonnen, den Raumbedarf zu analysieren. Es stellt sich die Frage, ob der Bestand genutzt werden kann oder ob ein Neubau nötig ist. Vorstellbar sind Teilfertigstellungen oder Interimslösungen“, sagt der 46-jährige Bauingenieur, der in Velbert aufgewachsen ist und mit seiner Familie in Wülf­rath wohnt.

Ein gewisser Termindruck ist da: „Bis 2023 kann in den Räumen der Kölverschule unterrichtet werden“, weiß der Beigeordnete Jörg Ostermann, der jetzt den Nachfolger von Andreas Sauerwein vorstellte, der vor einem Jahr Baudezernent in Heiligenhaus wurde.

„Wir haben drei Runden gebraucht, erst in der letzten hat sich Herr Lobe beworben“, lässt Ostermann hinter die Kulissen blicken. Qualifizierte Bautechniker sind rar auf dem Arbeitsmarkt: „Wir wollten die Stelle nicht aus Verzweiflung besetzen, das ist eine Schlüsselposition.“ Immobiliendezernent Ostermann ich sich sicher, den Richtigen gefunden zu haben: „Auf der Papierform bietet er genau das, was wir uns vorgestellt haben.“

Mit Neubauten in Velbert ist der „Neue“ bestens betraut: „Als Student war ich in der Bauleitung bei den Feuerwachen in Langenberg und Neviges tätig. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Tönisheide kenne ich noch nicht, aber es wird im Herbst fertig“, verspricht er. „Wenn meine damalige Firma den Zuschlag für die Hauptfeuerwache erhalten hätte, sähe mein beruflicher Werdegang anders aus.“ So übernahm er Bauleitungen für einen Essener Baukonzern, wirkte an der deutschen Botschaft in Wien und einigen Bonner Ministerien mit, bevor er im Gebäudemanagement der Stadt Monheim tätig wurde, wo er noch die Zeiten des Nothaushaltes kennenlernte. Zuletzt war er in dem Rheinstädtchen Geschäftsführer einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, die er mit aufbaute.

An Velbert reizen ­Michael Lobe die Rahmenbedingungen: „Hier passiert was, vor allem im Bereich Bildung.“ Dabei sind es nicht nur die großen Aufgaben, die sich mit der Gesamtschule Neviges und dem Neubau einer Grundschule in Velbert-Mitte stellen: „Schule verändert sich, da tut sich viel, Velbert ist noch nicht am Ende. Das ist bei den Kindertagesstätten ebenso: Um den U 3-Bedarf zu decken, ist der Raumbedarf größer. Durch Corona wird die öffentliche Hand nicht weniger bauen. Im Gegenteil: Die Konjunktur soll belebt werden.“

Sein fachliches Wissen aus dem Baubereich hat Michael Lobe in der Vergangenheit ehrenamtlich bei der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Wülfrath als Baukirchmeister und beratendes Mitglied im Bauausschuss eingebracht. außerdem war er Gesellschaftervertreter in der gemeinnützigen Herminghaus GmbH.