Wülfrath Mit dem Kibbi-Bus ins Quartier

Wülfrath · . Der Kibbi-Bus (Kinder in Bewegung Bus) ist das erste Projekt des Kib-Programms „Kinder in Bewegung“, welches von den Städten Wülfrath und Velbert gemeinsam mit dem Kreisgesundheitsamt Mettmann umgesetzt wird.

 Vertreter des Kreises Mettmann, der Wülfrather Stadtverwaltung sowie der städtischen Kindertagesstätten nahmen gemeinsam bei der Einweihung des ersten Kibbi-Busses teil.

Vertreter des Kreises Mettmann, der Wülfrather Stadtverwaltung sowie der städtischen Kindertagesstätten nahmen gemeinsam bei der Einweihung des ersten Kibbi-Busses teil.

Foto: tanja bamme

Im Fokus stehen Kinder, die durch die Angebote direkt in ihrem Quartier Bewegungsförderung erhalten. Der Bus, der von zwei Pädagogen des Kinder- und Jugendhauses der Stadt Wülfrath begleitet wird, kommt mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten daher.

„Wir sind gerade dabei, Kibbi-Tüten zu entwickeln“, erklärt Angela Sprink vom Kinder- und Jugendhaus. „In diesen Tüten sind Spielideen enthalten, die wir teilweise noch aus der eigenen Kindheit kennen und die dazu beitragen sollen, dass Kinder sich bewegen.“ Sie selbst hat die Bus-Idee mit auf den Weg gebracht und freut sich, die Stadtteilarbeit künftig anders aufzubauen. „Eigentlich wollten wir mit dem Bus schon früher starten und Kinder auch in andere Stadtteile bringen. Das ist vorerst auf Grund der Corona-Pandemie nicht möglich.“ Dafür stehen schon jetzt feste Spiel-Termine fest. Bis zu den Herbstferien finden vier Termine an zwei Standorten jeweils dienstags ab 15 Uhr statt (15. und 22. September rund um die Lindenschule, 26. September und 6. Oktober rund um das Gymnasium).

Das Kib-Programm ist auf drei Jahre ausgelegt und erhält finanzielle Förderung durch die Krankenkassen. Bereits im Februar dieses Jahres trafen sich Vertreter der Verwaltung, der Kinder- und Jugendförderung, dem Stadtsportbund sowie pädagogische Fachkräfte aus Kita und Schulen im Wülfrather Rathaus. Gemeinsam wurden Ideen entwickelt, wie das Kib-Programm niederschwellig umgesetzt werden kann. „Dabei sind ganz großartige Ideen entwickelt worden, die auf Grund der Corona-Pandemie erst einmal auf Eis liegen“, weiß Projektleiterin Heide Förster vom Kreisgesundheitsamt. Als Ergänzung zu dem bereit 18 Jahre alten „Lott-Jonn“-Programm, welches primär die Bewegungsförderung in den Kitas in den Fokus rückt, richtet sich Kib an alle Kinder im Quartier. Heide Förster veranschaulichte das Bewegungsdefizit der Kinder an Zahlen. „Eine Studie hat bewiesen, dass 74 Prozent der drei-bis zehnjährigen Kinder das Mindestmaß von einer Stunde Bewegung am Tag nicht erreichen. Zudem wurde bewiesen, dass Kinder, die schon in jungen Jahren übergewichtig sind, auch im Erwachsenenalter zu Übergewicht neigen.“

Bürgermeisterin Claudia Panke lobte das Engagement aller Beteiligten. „In Wülfrath wird Bewegung schon seit Jahren gefördert, auch in unseren Kitas. Ich freue mich richtig darauf, dass wir jetzt noch mehr Kinder erreichen.“ Da auf Grund der anhaltenden Pandemie das Programm kurzzeitig stillstehen musste, wird derzeit bereits über eine Verlängerung nachgedacht. „Wir wollen die drei Jahre Förderung gerne komplett ausnutzen, das KIB-Programm danach aber auch weiterführen“, so Heide Förster.

Auch Landrat Thomas Hendele wohnte der offiziellen Freigabe des Kibbi-Busses bei. „Mit dem Lott-Jonn-Programm haben wir eine Tradition im Kreis Mettmann eingeläutet, die mit dem Kib-Programm fortgeführt wird. Es ist ein tolle Möglichkeit, Kinder vom Laptop wegzubekommen und in die Natur zu bringen.“ Gerne können sich Kinder auch mit ihren ganz eigenen Ideen bei Team des Kibbi-Busses vorstellen und ihre Anregungen mit auf dem Weg geben. „Erfahrungsgemäß haben wir einen größeren Erfolg, Kinder zur Bewegung zu motivieren, wenn sie selbst an dem Projekt beteiligt sind“, so Heide Förster, die in diesem Zusammenhang auch die Familien ansprechen möchte. „Wir wollen keine neuen Netzwerke schaffen, sondern vorhandene Netzwerke nutzen.“