Arbeitskreis auf Bergischer Ebene vereint immer mehr Kultureinrichtungen Bergische Museen planen Themenjahr „Alles in Bewegung“

Remscheid. · Die Museen im Bergischen Land setzen im kommenden Jahr auf ein gemeinsames Thema: „Alles in Bewegung“. Ab März 2021 sind dann 20 Kultureinrichtungen im Arbeitskreis Bergische Museen aktiv vereint und wollen gemeinsam mehr Besucher erreichen.

Remscheids Werkzeugmuseum wird die Exportgeschichte des Holzbeitels darstellen, erklärt Leiter Dr. Andreas Wallbrecht.

Foto: Michael Schütz

Das neue Themenjahr wurde bei einem Treffen im Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung in Wuppertal beschlossen.Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Im Frühjahr 2019 schlossen sich die ersten elf bergischen Museen im Arbeitskreis Bergische Museen zusammen. Gefördert wird dies vom Landeskulturministerium und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR).

Wie ist das Anfangsjahr verlaufen?

Die elf Museen stellten in kurzer Zeit das aktuell noch laufende Themenjahr „Ganz viel Arbeit“ auf die Beine. Das belege auch den Sinn der Kooperation, erklärt Dagmar Thiemler vom LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen: Durch die Vielfalt der Museen hätten dem gemeinsamen Thema „Ganz viel Arbeit“ so viele Facetten abgewonnen werden können, wie es ein einzelnes Haus nicht könne.

Welchen Sinn sehen die Museen in der Kooperation?

Der Kontakt zu den Kollegen, der Austausch zwischen den Häusern, die gegenseitige Bewerbung und die dadurch gewonnene breitere Öffentlichkeit und Präsenz war für Dr. Andreas Wallbrecht, Leiter des Deutschen Werkzeugmuseums in Remscheid, das Wichtigste an der bisherigen Zusammenarbeit.

Birte Fritsch, Kuratorin vom Zentrum für verfolgte Künste Solingen, ist gespannt, „wie wir unsererseits eine weitere, vielleicht gar in weiten Teilen andere Perspektive einbringen können.“ Wallbrecht verweist darauf, dass der erste Erfolg jetzt fast zu einer Verdopplung der Museumszahl auf 20 Akteure führe, die sich 2021 beteiligen werden.

Was erwartet die Besucher bei „Alles in Bewegung“?

Generell gilt dies: Ab März 2021 dürfen sich Besucher der Bergischen Museen von Velbert bis Nümbrecht auf vielfältige Angebote freuen, unter anderem Sonderausstellungen, Vorträge und Konzerte, digitale Events, Aktionstage sowie Rad- und Wandertouren. So sollen die vielfältigen Geschichten des Bergischen Landes unter dem Motto „Alles in Bewegung“ veranschaulicht werden, die Besucher selbst bewegt werden.

Was wollen die Museen anbieten?

Im Werkzeugmuseum in Hasten werde das Holzwerkzeug Beitel eine zentrale Rolle spielen. Es soll gezeigt werden, wo und wer die einzelnen Ausstellungsstücke hergestellt hatte.

Das Thema Bewegung spiegele sich in den Antworten auf die Frage, wohin wurden die Werkzeuge exportiert, wo wurde damit gearbeitet, erklärt Dr. Wallbrecht. Schloss Burg steht im kommenden Jahr vor der Situation, dass große Bereiche des Museums durch die laufende Sanierung geschlossen sein werden. „Es wird daher eine Installation im Außenraum werden“, erklärt Gregor Ahlmann vom Schlossbauverein.

Das Solinger Industriemuseum will das Thema Arbeitswege in den Mittelpunkt stellen. „Im Moment sind wir dabei, das Projekt konkreter zu planen“, berichtet Dagmar Thiemler.

Im Zentrum für verfolgte Künste will man das gemeinsame Thema der Bergischen Museen ebenfalls umsetzen. Alle machten 2021 ein Themenjahr zur Mobilität und die große Ausstellung „Zerstört die Niedertracht“ visualisiere mittels eines GIS-Systems die Lebenswege von sieben Künstlern, erläutert Zentrumsdirektor Jürgen Kaumkötter.

Wie geht es weiter?

Der Arbeitskreis wird vom Oberbergischen Kreis organisiert. Von dort werden die Anträge auf Weiterfinanzierung gestellt. Der Sitz ist auf Schloss Homburg.