Wülfrath Ja zum Einzelhandelskonzept

Wülfrath · Die CDU wollte das Thema in den neuen Rat verschieben und stimmte dagegen – die Grünen enthielten sich.

Der ehemalige Rewe-Kaufpark an der Liegnitzer Straße.

Foto: Ulrich Bangert

. Der Stadtrat hat bei seiner jüngsten Sitzung im großen Saal des Rathauses die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes (EHZK) für die Stadt Wülfrath beschlossen. Der Beschluss wurde am Ende gegen die Stimmen der CDU und bei Enthaltung der Bündnisgrünen gefasst. Letztere hatten zuvor um eine Sitzungsunterbrechung gebeten, um sich nochmals zu beraten.

Umstritten war vor allem der Standort Ellenbeek für einen Nahversorger. Wie groß darf dieser sein, um nicht anderen zu schaden? Im vergangenen Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung hatten SPD und Wülfrather Gruppe beantragt, die Voraussetzungen für eine kurzfristige Ansiedlung eines Nahversorgungszentrums in der Ellenbeek in einer Größenordnung von bis zu maximal 1000 Quadratmeter, eventuell erweitert um einen Getränkemarkt mit 200 Quadratmetern, zu schaffen (die WZ berichtete). Damals schien es einen politischen Konsens zu geben, wenngleich der Beschluss in den Rat verschoben wurde.

„Das zwölf Jahre alte Konzept hat der Innenstadt nicht geholfen. Wir sollten alles überdenken und den Beschluss verschieben. Das soll der neue Rat entscheiden“, bekräftigte Axel Effert, Fraktionsvorsitzender der CDU. Er kritisierte das „sklavische Anhängen an Quadratmeterzahlen“ und forderte ein „neues Denken“.

„Wir brauchen Leitplanken, zwischen denen Projekte entwickelt werden werden dürfen“, sagte dagegen der Technische Dezernent, Stefan Holl. Er erinnerte auch an den Schutz der Innenstadt und daran, dass das Konzept einstimmig von der Politik beschlossen worden sei (im November vergangenen Jahres).

Der Ellenbeek nützen und
den anderen nicht schaden

„Wir müssen etwas schaffen, das der Ellenbeek nützt und den anderen nicht schadet“, betonte Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe. Auch warnte er vor möglichen rechtlichen Konsequenzen, wenn ein zu großer Markt eröffnet wird. „Andere Läden hätten Klagerecht.“ Auf ein Verschieben des Beschlusses wollte sich Wolfgang Peetz auf keinen Fall einlassen. „Wir haben lange genug gewartet.“

Eine kleine Spitze Richtung CDU setzte Axel C. Welp. „Die SPD ist nicht so Investor-gesteuert“, sagte der SPD-Ratsherr mit Blick auf die Verschiebungspläne der Christdemokraten.

Einhellige Zustimmung gab dagegen es beim Beschluss, Mittel aus dem Investitionspaket zur Förderung von Sportstätten zu beantragen. In diesem Jahr betragen die Fördermittel, die das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stellt, 100 Prozent, im nächsten Jahr immerhin noch 90 Prozent. Dafür muss von der Verwaltung eine Prioritätenliste vorgelegt werden. Auf Platz eins steht die Sporthalle Fliethe. Dort soll die Dachfläche  mit Ausnahme des im vergangenen Jahr sanierten Dachoberlichts der Halle 1 und der erneuerten Sportböden in Halle 1 und 2 hergerichtet werden. Zudem soll die Sporthalle mit einer Photovoltai­k­­anlage ausgestattet werden. Der Technische Dezernent, Stefan Holl, hatte die Kosten der Maßnahmen zwischen einer Million Euro und 1,5 Millionen Euro taxiert. Hinzu kommen noch Planungskosten. Auf Platz zwei der Prioritätenliste steht die Sporthalle des Gymnasiums.