Mit der Checkliste zur richtigen Berufswahl
Zum 25. Mal ging die „BOB“ in der Gesamtschule über die Bühne. 52 Aussteller waren da.
Die Schulzeit ist absolviert — und was kommt dann? Welcher Weg führt mich zu dem Beruf, der für mich der richtige ist? Diese Fragen stellen sich viele Schüler. Aber nur die wenigsten wissen genau, wie sie ihr Ziel erreichen. Deshalb veranstaltet die Gesamtschule Velbert-Mitte seit 25 Jahren die Berufsorientierungsbörse, kurz BOB.
52 Betriebe, Verbände, Schulen, Universitäten und Verwaltungen verwandelten gestern die Mensa an der Birkenstraße und den dahinter gelegenen Schulkomplex in eine große Messe der Bildungsmöglichkeiten. Nicht nur die zur Teilnahme verpflichteten Schüler des Ausrichters belagerten die Infostände und hörten die Fachvorträge, auch Schüler und einige Lehrer anderer weiterführender Schulen aus Velbert, Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath waren unter den Gästen der Jubiläumsbörse. „Dank der über die Jahre gewachsenen Vernetzung ist die BOB die größte und zentrale Veranstaltung für Berufsorientierung in Niederberg“, sagt die Koordinatorin Sabine Schilling.
Und was sagt die Zielgruppe? „Ich koche gerne, aber noch lieber backe ich. Ich kann mir vorstellen, einmal in der Patisserie zu arbeiten“, erklärt Lisa Hoock (19). Deshalb hat sie sich den Vortrag von Walter Stemberg (64) über die Zukunft im Beruf des Gastgewerbes angehört. Erst in der vergangenen Woche habe sie ein Praktikum in einem Café gemacht. Weil man im Restaurant um die Ecke aber nicht solche Aufstiegschancen habe, möchte die Gesamtschülerin schnell die Praxis im seit zwei Jahren mit einem Michelin-Stern geadelten Tradionsrestaurant Haus Stemberg kennenlernen. „Rufen Sie uns Samstag an, wir schauen, was wir tun können“, erwidert der Seniorchef auf die spontane Praktikumsanfrage. Dieser BOB-Besuch hat sich gelohnt.
Der Tipp eines Freundes war für Jan Kluth (15) ausschlaggebend. Zielstrebig geht er mit seinem Berufserkundungsbogen, der Checkliste für den Weg zum richtigen Job, den heute fast alle in Händen halten, zum Stand von Sabine Weller. „Für den Landschaftsgärtner habe ich mich schon immer interessiert. Ich bin kein Typ, der im Büro sitzt,“, sagt der Hardenbergschüler. Doch auf Nachfrage der Fachfrau vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW ergänzt er, dass der Freund mit der Ausbildung sehr gute Erfahrungen sammelt. Das Schülerpraktikum hat der Tönisheider bei den Technischen Betrieben Velbert absolviert. „Ich habe bei der Spielplatzkontrolle geholfen.“ Weller rät ihm dazu, noch Erfahrungen in einem privaten Betrieb zu sammeln.
Nebenan informieren Georg Borringo und Auszubildende über die Ausbildung zum Industriekaufmann, Industriemechaniker, Elektroniker und Maschinenanlagenführer bei Rheinkalk in Wülfrath. Dort gibt es bei bis zu 300 Bewerbern für je 15 Plätze pro Jahr einen Einstellungstest. „Aber den muss niemand zu 100 Prozent bestehen. Wir wollen sehen, wo holt man den jungen Menschen ab“, versichert Borringo. Großer Wert werde auf Zuverlässigkeit gelegt.