Mit Hochdruck zum Saisonstart

Im Panoramabad wird zurzeit mächtig geschrubbt, damit das Freibad am 1. Mai öffnen kann — warmes Wetter vorausgesetzt.

Neviges. Noch würde jeder Kopfsprung tödlich enden. Doch die Sonne strahlt, die Temperaturen klettern und die ersten Liter Wasser fließen bereits.

Das Panoramabad in Neviges macht sich bereit. Bereit auf einen hoffentlich langen Sommer, der so schnell wie möglich beginnen kann. Von morgens bis abends laufen momentan die Arbeiten am Freibad. Seitdem der letzte Schnee geschmolzen ist, wird saniert, geschrubbt und gebohnert. Wenn das Wetter mitspielt, kann ab dem 1. Mai die Freiluftsaison beginnen.

Vom Hochdruckreiniger getrieben, wirbeln die letzten Blätter des vergangenen Herbstes in die Luft. Das Wasser im Sprungbecken gleicht bisher eher abgestandenem Kaffeewasser als erfrischend kühlem Nass. Und auch einige vom Frost abgesprungene Fliesen müssen erst noch wieder angeklebt werden.

Ansonsten ist das alte Wasser größtenteils schon in die Kanalisation geleitet. „Wir müssen das Wasser im Winter immer im Becken lassen, sonst drückt das Erdreich die Fliesen von den Wänden“, erklärt Frank Schumacher, Gesamtbetriebsleiter Bäder der Stadtwerke Velbert. Eine Enteisungsanlage sorgt dafür, dass die trübe Brühe nicht gefriert.

Im oberen Bereich des Sprungsbeckens befreien Reinigungskräfte in gelben Schutzanzügen und Gummistiefeln mühsam die letzten Stellen von Moos. „Es ist schon eines der größten Schwimmbäder, die ich je sauber gemacht habe. Aber dafür auch eines der schönsten“, sagt Tamara Kleine. Knapp 4800 Kubikmeter können nach der Reinigung gefiltert, umgewälzt, gechlort und aufgewärmt in die großen Becken sprudeln.

Die Kraft dafür liefern sechs unterirdisch gelagerte Schwallwasserpumpen, die Frank Schumacher bedient: „Die ersten Liter sind bereits im großen Wellenbecken. In den kommenden Tagen werden die Pumpen weiter laufen“, sagt er und ist zufrieden, dass sich die Arbeiten dem Ende nähern und gut gelaunte Freibadgäste bald das Gelände stürmen können. „Ich hoffe, die ganze Arbeit lohnt sich auch. So hohe Besucherzahlen wir früher gibt es nicht mehr. Das Freizeitangebot ist einfach zu vielfältig.“

Umso mehr muss sich das Panoramabad bemühen, seinen Besuchern zu gefallen. Kletterwand, Beach-Volleyball und Basketballfeld runden das Freiluft-Angebot ab, und beim Relaxen auf den großflächigen Liegewiesen soll sich jeder wie im Urlaub fühlen. In diesem Jahr ist der Kinderbeckenbereich neu gestaltet worden. Sichtlücken in der einst geschlossenen Betonwand sollen den Eltern die Sicht auf ihre Kinder frei geben. Die graue Wand selbst soll noch bunt gestaltet werden. Und auch die Wasserqualität muss strengen Kriterien genügen: „Chlorwert, pH-Wert und die Wassertemperatur von 25 Grad müssen exakt stimmen“, sagt Schuhmacher.

Die ersten Schwimmzüge wird traditionell ein treues Entenpärchen machen, das laut Schuhmacher sicher in den kommenden Tagen die Freibadsaison für sich eröffnen wird.