Monika Abbotts thematisiert Flucht und Armut
Im Rathaus sind noch bis 11. August Skulpturen und Bilder der Künstlerin zu sehen. „Quer-Art“ heißt die Werkschau.
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht von Krieg, Not und Vertreibung die Rede ist. Weil sie die Themen Flucht und Asyl so bewegen, hat Monika Abbotts sie mit den ihr gegebenen Mitteln der Malerei und Bildhauerei künstlerisch umgesetzt.
„QuerArt“ hat sie ihre Schau benannt, die jetzt im Foyer des Rathauses und entlang des Ganges in Richtung Standesamt zu sehen ist.
Dadurch, dass ihr Mann John im Quartier In den Eschen zurzeit Flüchtlingen Deutschunterricht gibt, „ist der Abstand zu diesen Menschen für mich ganz gering“, sagt die Autodidaktin. Seit 2005 greift sie zu Pinsel, Farbe, Rost und Patina, um den Dingen, die ihr unter den Nägeln brennen, Ausdruck zu verleihen.
Die Geschichten der Flüchtlinge erinnern sie an Erzählungen ihrer Großeltern, als sie damals aus dem Osten fliehen mussten. Arbeiten der vergangenen zwei Jahre sind jetzt zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis 11. August ausgestellt, bei den aktuellesten davon ist quasi die Farbe noch feucht, weil sie erst am vergangenen Wochenende entstanden sind. Einen Mittelpunkt bilden zwei Skulpturen. Die Figuren sind bewusst gesichts- und kulturlos dargestellt. Ihre Kleidung soll Angst, Einsamkeit, Armut sowie Verlust der gelebten Kultur symbolisieren. Dahinter ist eine Meeresansicht gehängt. „Als Synonym für unüberwindliche Hindernisse und Tod, aber auch Mut, Hoffnung und Zuversicht.“
Einen Kontrast zu diesen aktuellen Arbeiten bilden die Ausstellungsstücke, die von der Schönheit der Natur Zeugnis geben. Manche Bilder tragen Namen, andere nicht. „Der Betrachter soll sich seine eigenen Gedanken machen können und nicht durch eine Titelvorgabe in eine besondere Richtung gelenkt werden.“
Alle Ausstellungsstücke können auch gekauft werden. Zehn Prozent des Verkaufserlöses sind für die Hilfsorganisation Inga und ihre Arbeit für und mit Flüchtlingen und Asylbewerbern in der Kalkstadt bestimmt.