Museumsbesucher werden zu „Einbrechern“

Zur kreisweiten Museumsnacht gab es tolle Aktionen.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Trotz der Großbaustelle für die Stadtgalerie kamen viele Besucher im Rahmen der Museumsnacht des Neanderlandes in das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum. Viele Familien und Kinder tüftelten mehr oder weniger lange an den ausgestellten Modellen, wie sich Schlösser knacken lassen. Museumskustos Ulrich Morgenroth hatte sich was ganz Besonderes einfallen lassen: Er löschte das Licht, die Einbrecher-Führung konnte beginnen. Im Schein von vielen Taschenlampen versuchten die Teilnehmer, wie richtige Ganoven an das Eigentum fremder Leute zu kommen.

Da stellte sich schnell heraus, dass man für dieses kriminelle Tun durchaus Talent und Geschick braucht. „Das ist echt irre“, lautet die Feststellung von Timo (12) aus Essen, der vor allem von den schweren Schatztruhen beeindruckt war. „Da haben früher die reichen Leute ihr Geld mit transportiert“, hat er erfahren.

Apropos Geld: Das muss nicht zwangsläufig aus Münzen oder Banknoten bestehen. Yvonne Gönster führte durch die aktuelle Ausstellung, die nichtmünzliche Zahlungsmittel aus aller Welt zeigte. Dabei handelt es sich um exotische Schnecken und Muscheln, Salzbarren und Teeziegel. Die Besucher erfuhren, dass im Grunde jeder Gegenstand als Geld funktionieren kann. Das war vor 70 Jahren auch in Deutschland der Fall. Alltägliche Gegenstände waren in der Nachkriegszeit oft begehrte Tauschobjekte, ebenso stellten Zigaretten eine eigene Währung dar. uba