Nächster Anlauf für das Einkaufszentrum

Ein Düsseldorfer Projektentwickler will am Europaplatz die Stadtgalerie Velbert bauen.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Spekuliert wurde darüber schon länger — jetzt ist es gewiss: Die Stadt hat einen neuen Investor für ein Einkaufszentrum in unmittelbarer Nachbarschaft des Forums Niederberg gefunden. Der Düsseldorfer Projektentwickler Concepta will im Bereich des ehemaligen Marktzentrums sowie auf Teilen des Europaplatzes beziehungsweise des Chatelleraultweges und der Corbygasse das Shopping-Center Stadtgalerie Velbert mit rund 11 000 Quadratmetern Verkaufsfläche plus weiteren 2000 Quadratmetern für gastronomische Mieter und Dienstleister errichten. Dazu gehört auch ein neues Parkhaus an der Oststraße.

Der Stadtrat soll in der eilig einberufenen Sondersitzung am Mittwoch, 13. Januar, um 17 Uhr im Rathaus den Plänen und dem Verkauf der für deren Realisierung notwendigen Flächen zustimmen. Mit dem Eigentümer des Marktzentrums ist sich der Investor schon handelseinig.

„Von Seiten der Stadt werden Sie heute dazu keine weitere Stellungnahme erhalten“, verwies Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach gestern darauf, dass Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) es sich vorbehält, die Details am Mittwoch mit Andreas Martin, geschäftsführender Gesellschafter der Concepta, vorzustellen.

Fest steht, dass mit der Stadtgalerie ein langgehegter Traum im zweiten Anlauf und in stark abgespeckter Form doch noch Wirklichkeit werden kann: Nachdem ECE und HBB im Oktober 2013 nach gut zweijähriger Planung Abstand vom neuen „Marktzentrum“ mit 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche genommen hatten, hat die Mittelstadt mit der Stadtgalerie gute Aussichten, den Kaufkraftabfluss weiter zu minimieren.

Für die Investoren war seinerzeit ein „wirtschaftlich erfolgreiches Projekt“ bei einer Investitionssumme von 120 Millionen Euro nicht mehr darstellbar. Das dürfte Concepta anders bewerten. Laut Stadt haben die Düsseldorfer bereits einen Ankermieter gefunden. Der Schwerpunkt des Angebots in der Stadtgalerie Velbert soll bei höherwertiger Mode gesetzt werden. Und einen Großteil der Fläche wird ein regional ansässiges Unternehmen aus diesem Segment belegen. Auch der Velberter Handel wird dem Vernehmen nach einbezogen.

Für den Bau des Parkhauses an der Oststraße hat sich Concepta unter anderem deshalb entschieden, weil sich darüber auch das Parkdeck des Einkaufszentrums einfacher erschließen lässt. Durch die Außengastronomie würde der Europaplatz belebt.

Das Potenzial für eine gute Kundenfrequenz hat Velbert. Die Vision, die der 2015 ausgeschiedene Baudezernent Andres Wendenburg im Gespräch mit der WZ im Mai formulierte, ist zum Greifen nah: „Am neuen Zentralen Omnibusbahnhof kommen täglich bis zu 10 000 Menschen an. Es wäre super, wenn wir die Ströme über den Platz am Offers, die Friedrichstraße an einem neuen Markzentrum vorbei bis zum Forum führen könnten. 10 000 Menschen — von dieser Frequenz träumt die Fußgängerzone.“

An dieser fußläufigen City-Achse wollen darüber hinaus Altbürgermeister Heinz Schemken (CDU) und seine Mitstreiter der Fördergemeinschaft Schloss- und Beschlägemuseum sowie aus dem Bergischen Geschichtsverein einen gestärkten kulturellen Anziehungspunkt setzen. Das Museum soll möglichst bald vom Forum in die nahe Villa Herminghaus ziehen und dort durch einen Anbau wachsen.

Für mehr Frequenz aus dem Umland wird zudem auch das Bewerben der gewonnen Vorzüge durch das neue Citymanagement sorgen. Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert und sein Chef Dirk Lukrafka wollen in Kürze die Personalie geklärt haben.