Naturbelassenheit kommt gut an

Beim Hardenberger Laternenzauber wurden Kunsthandwerk und Spezialitäten aus eigener Herstellung angeboten. Den Besucher gefällt’s.

Naturbelassenheit kommt gut an
Foto: simba

Velbert. Wer außergewöhnliche Dinge zum Verschenken suchte, oder sich einfach selbst verwöhnen wollte, der war beim Hardenberger Laternenzauber richtig.

„Ich hatte mal einen Heidehonig, der schmeckte mit sehr gut“, sagt Rosemarie Schäfer und lässt ihre Augen suchend über die üppige Honigvielfalt der Imkerei Becker aus Winterberg schweifen. „Wir wär´s denn mit einem Kastanieneinhonig aus der Pfalz?“ Monika Becker streckt ihr ein kleines Löffelchen zum Probieren entgegen. „Der ist mir zu herb“, urteilt die Besucherin aus Werden nach dem Geschmackstest. Die erfahrene Imkerin reicht die Kostprobe eines Waldhonigs mit den Worten „Der ist milder“ und überzeugt die Honigliebhaberin: „Der ist lecker, davon nehme ich ein Glas.“

Naturbelassenheit und handwerkliche Herstellung standen bei fast allen Ausstellern im Mittelpunkt. Melanie Unkraut bot Käse und Wurst einer Tiroler Genossenschaft an. „Unsere Produkte werden von kleinen Molkereien mit eigenen Kühen und in kleinen Metzgereien hergestellt“, versichert sie. Durch einen Ferienjob in der Bretagne hat sich das Leben von Moritz Lübbers verändert. Nach seiner Aushilfstätigkeit in einer Saline an der Küste wurde er „Salzbauer“.

Ein Menge Handarbeit ist nötig, bis das „weiße Gold“, wie man Fleur de Sel auch nennt, gewonnen werden kann. Während der Krefelder von Juni bis September in den Salinen von Guérande tätig ist, steht er in der übrigen Jahreszeit auf Märkten rund um den Niederrhein. „Das ist immer wieder ein gern genommenes Mitbringsel oder Geschenk für alle, die das unvergleichbare Geschmackserlebnis schätzen“, so der Salzbauer.

Fast ganz ohne tierische Zutaten kommt Gabriele Albrecht in ihrer Seifenmanufaktur aus. „Mit Ausnahme der Seidenseife, da werden die Fäden in der Lauge aufgelöst, was hinterher ein tolles, glattes Waschgefühl bringt“, wie die Seifensiederin erklärt, die auch Deocremes ohne Aluminiumsalze herstellt. Mit ganz anderen Stoffen beschäftigt sich nebenan Ursel Schmitz, die Schmuck aus Zigarettenfilter herstellt. „Die werden mit Acrylfarbe bemalt und viermal mit Klarlack überstrichen, bevor ich sie weiter verarbeitete.“

Schmuck wird in und an der Vorburg des Schlosses in vielen Variationen angeboten. Thomas Meeners betrachtet sich die Auslagen mit besonders großem Interesse. Nein, ein Geschenk für die Frau sucht er nicht. „Schmuck finde ich einfach schön. Das hat was mit meinem Beruf zu tun. Ich bin Augenoptiker, da arbeite ich oft mit Goldschmieden zusammen. Ich lasse mich hier von dem Angebot inspirieren. Eine Brille muss zum Menschen passen so wie der sonstige Schmuck auch. Außerdem reizt es mich, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten.“ Inge Koch und Hanna Wagner schlendern einfach so über den Markt. „Wenn uns was gefällt, würden wir das schon mitnehmen“, so die beiden Nevigeserinnen. Lampenschirme aus Folie, in die man ein Teelicht oder eine Lichterkette hängen kann, erregen schon Interesse, aber der Kaufimpuls bleibt aus. Dafür haben sie Lust auf etwas Heißes und Aromatisches: „Wir gehen jetzt einen Glühwein trinken.“