Hauptschüler: Platz wird knapp

Die Stadt plant am Waldschlößchen noch zwei Jahre Unterricht, denn die King-Schule ist komplett voll.

Hauptschüler: Platz wird knapp
Foto: S. Bahrmann

Neviges. Als der Rat in Velbert 2013 das Auslaufen der Hardenbergschule besiegelte, waren sich die Entscheider sicher: Der demografische Wandel und das Anmeldeverhalten der Eltern machen eine zweite Hauptschule im Stadtgebiet überflüssig. Jetzt gibt die Verwaltung eine Vorlage heraus, die im Eilverfahren den Schulstandort Waldschlößchen für Hauptschüler sichern soll.

Was hat sich geändert? Die Stadt schreibt: „Im Stadtteil Neviges, dem Standort der Hardenbergschule, wird ein Krankenhaus zu einer Flüchtlingsunterkunft ausgebaut. Es ist mit einer größeren Anzahl schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher zu rechnen.“ Nun seien geeignete Maßnahmen zu ergreifen, denn: Die Martin-Luther-King-Schule musste als künftig letzte verbliebene Hauptschule in Velbert zuletzt drei Eingangsklassen bilden und ist damit voll.

Als Lösung wird die Verwaltung den Fraktionen des Schulausschusses am Mittwoch vorschlagen, den Schulstandort am Waldschlößchen noch zwei weitere Jahre am Leben zu erhalten. Die Hardenbergschule wird trotzdem mit dem aktuellen Schuljahr aufgelöst. „Wir wollen die Entscheidung auf keinen Fall aufheben, man sieht ja den Trend in Richtung des weiterführenden Lernens“, sagt Fachbereichsleiter Ulrich Stahl. Daher soll in Neviges jetzt für zwei Jahre eine Dependance der King-Schule entstehen. Stahl: „Für die Schüler ändert sich eigentlich nur der Name.“ Auch die Lehrer der Hardenbergschule sollen weitestgehend bleiben.

Zu dem Engpass an Hauptschulplätzen kommt es nicht nur wegen der Flüchtlingssituation. „Wir sind damals ja davon ausgegangen, dass die Sekundarschule kommt und dann hätte die King-Schule deutlich weniger Anmeldungen bekommen“, erklärt Stahl. Die Verwaltung kalkulierte damit, dass die King-Schule mit dem Start der Sekundarschule nur noch einzügig sein würde. Doch bekanntlich scheiterte die Einführen der neuen Schulform zwei Mal an einer zu geringen Zahl an Anmeldungen.

Im Hintergrund läuft bereits die Arbeit des Gemeindeprüfungsamtes an einem Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen, so wie er bereits jetzt für die Grundschulen vorgelegt wurde (die WZ berichtete). Auch deshalb will die Stadt weiterhin perspektivisch weg von der zweiten Hauptschule. Stahl: „Man könnte sich ja vorstellen, dass nach dem Schulentwicklungsplan noch eine Schule des gemeinschaftlichen Lernens in Velbert an den Start geht.“