Neue Telefonzentrale der Stadt

Wer in der neuen Telefonzentrale der Stadt im Neubau der Technischen Betriebe Velbert anruft, wird via Computer zum richtigen Ansprechpartner weitergeleitet.

Velbert. „Service Center Stadt Velbert, Heimrath, guten Tag“ — wer die Rufnummer 26-0 der Stadtverwaltung wählt, landet oft bei der dienstältesten Mitarbeiterin der städtischen Telefonzentrale. Die Vermittlungsstelle ist seit Anfang des Monats allerdings nicht mehr im Rathaus zu finden, sondern im Neubau der Technischen Betriebe (TBV) am Lindenkamp.

Nachdem zwei Mitarbeiterinnen der Zentrale in Rente gegangen waren, habe die Stadt zunächst überlegt, diese Aufgabe extern zu vergeben, erläutert Irmgard Olberding. Die Abfallwirtschaftsplanerin ist bei den TBV nun auch für die Telefonvermittlung zuständig: „Wir hatten bereits reichlich Erfahrung durch unser eigenes Service-Center. Deshalb haben wir der Stadt angeboten, die Telefonzentrale zu übernehmen.“

Nun teilen sich insgesamt fünf Mitarbeiter den Telefondienst: Dilek Becks, Stephanie Flötotto und Christine Müller, die bereits seit Jahren im TBV-Service tätig sind, ihr neuer Kollege Marco Bredtmann und Elke Heimrath.

Saß letztere im Rathaus noch gemeinsam mit ihren Kolleginnen in einem Raum, verteilt sich die Telefonvermittlung jetzt auf zwei Büros und das Service-Center am Empfang der TBV. Die Technik, die aus dem Rathaus stammt, sieht aus wie ein Büroarbeitsplatz: Zwei Computermonitore, nur das Telefon hat ein paar Knöpfe mehr als ein Standardgerät.

Wenn es klingelt, dann nimmt Heimrath den Anruf mit einem Mausklick entgegen. Zwei weitere Klicks und der Anrufer ist mit dem gewünschten Gesprächspartner verbunden.

Heimrath kann sich aber auch noch an andere Zeiten, ohne Computer und Tastentelefon erinnern: „Als ich 1967 die Lehre als Verwaltungsangestellte begann, mussten die Auszubildenden in den Pausen in der Zentrale aushelfen. Da haben wir wie das ‚Fräulein vom Amt‘ die Gespräche durch Umstöpseln vermittelt“, schmunzelt die 60-Jährige, die seither eine Reihe von Stationen im Rathaus durchlaufen hat.

Nach acht Jahren in der Vermittlung kennt die Velberterin nicht nur viele interne Nummern auswendig. Selbst wenn Bürger ein Anliegen haben, für das die Stadt nicht zuständig ist, kann sie meist mit der richtigen Rufnummer weiterhelfen: Ob Finanzamt, Kreisbehörden oder auch mal die Flugsicherung, als ein Bürger die Genehmigung für sogenannte Himmelslaternen beantragen wollte.

Manchmal fühle sie sich auch wie die Telefonseelsorge: „Wenn überwiegend ältere Anrufer einem ihr Herz ausschütten, merkt man, dass sie den ganzen Tag niemand zum Reden haben.“