Neue Überlegung: Doch eine Reha-Klinik für Wülfrath?

Herminghausstift: Bekanntlich sucht St. Antonius nach einem Partner. Bis diese Frage nicht geklärt ist, soll kein bestehender Vertrag, soll kein Gebäude aufgegeben werden.

Wülfrath. Die Diskussion um die zukünftige Nutzung des Herminghausstifts ist um eine Variante reicher: St. Antonius will nun doch nicht den bestehenden Erbbaupachtvertrag zum 30. Juni kündigen. Wie deren Sprecher Martin Mackenberg-Hübner unserer Redaktion sagte, werden im Klinikverbund "alle bestehenden Verträge mit Blick auf künftige Entscheidungen offen gehalten".

Bekanntlich sucht St. Antonius nach einem Partner. Bis diese Frage nicht geklärt ist, soll kein bestehender Vertrag, soll kein Gebäude aufgegeben werden. Wülfrath könnte theoretisch, wie Mackenberg-Hübner einräumte, doch noch einmal interessanter denn je für St. Antonius werden. In Neviges wird bis Herbst eine geriatrische Klinik mit 70 Betten aufgegeben. Die Betten sind aber an den Standort Kreis Mettmann gebunden.

Mehrere Optionen wären denkbar: Übergangsweise können die Reha-Patienten im alten Krankenhaus untergebracht werden. Auch eine dauerhafte Nutzung kann so nicht ausgeschlossen werden, ebenso wie ein Neubau. Ganz unbekannt ist das nicht. Schon einmal wollte St.Antonius in Wülfrath eine geriatrische Reha errichten. Auf einmal ist dieser Plan zumindest wieder eine Prüfung wert.

In der Gesellschafterversammlung der Herminghausstift gGmbh macht sich mittlerweile eine gewisse Ratlosigkeit breit. "Immer, wenn wir denken, dass jetzt alles geklärt ist, ändert sich wieder etwas", so die Vorsitzende Andrea Büngeler (SPD).

Der Gesellschafterversammlung liege von St. Antonius bisher keine offizielle Stellungnahme zu neuen Entwicklungen vor. "Aktueller Stand ist: Wir verhandeln über die Modalitäten, um den Erbbaupachtvertrag aufzulösen."

Dass sich das Verfahren weiter verzögert, ist für Robert Freitag, Geschäftsführer der Freien Schulen Wülfrath (FASW), "ein bittere Pille". Er kündigt für die zweite Hälfte dieser Woche eine Pressekonferenz an.

Die FASW, die bisher eine Etage im Bettentrakt mietfrei nutzen, wollen in dem ehemaligen Krankenhaus bekanntlich ihre Realschule und später auch die Grundschule etablieren. Ob dieses Ziel realisiert werden kann, steht jetzt in den Sternen. TTR