Neue Verkehrsführung Velbert-Mitte: Anfang vom Ende des Cityrings
Ab Sommer wird die Oststraße zur Baustelle. Mit dem aufwändigen Umbau wird zugleich der erste Schritt hin zur Auflösung des Einbahnstraßensystems gemacht.
Velbert. Die Verkehrsführung in der Innenstadt wird umgekrempelt: Der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe (TBV) hat entschieden, dass die Einbahnregelung auf dem östlichen Teil des Rings jenseits der Oststraße aufgelöst werden soll.
Auf sieben derzeitigen Einbahnstraßen soll zukünftig in beide Richtungen gefahren werden können. Die Bahnhofstraße, momentan Einbahnstraße in östlicher Richtung, soll hingegen umgekehrt werden.
Beginnen soll die Neuordnung Mitte des Jahres, wenn die Oststraße und darunter liegende Kanäle saniert werden sollen. Mehr als 3,1 Millionen Euro wird die Renovierung laut Plan insgesamt kosten.
Die Kosten für die Instandsetzung teilen sich Anwohner und Technische Betriebe nach dem Kommunalabgabengesetz. Den Kanalbau tragen die TBV allein — die Investition wird auf den Gebührenhaushalt umgelegt. Und von den Firmen HBB und ECE als Investoren des Einkaufszentrums sollen baubedingte Mehrkosten getragen werden.
In der Vergangenheit hatte sich Kritik am Einbahnstraßensystem gehäuft. Nicht erst zum Bau des neuen Einkaufszentrums und des Omnibusbahnhofs (Friedrich-Ebert-Straße) wurde eine Überholung des Verkehrskonzeptes gefordert.
Gerade auswärtige Besucher würden durch die umständliche Straßenführung entnervt, hieß es. Das Shoppingcenter soll laut Planung im Herbst 2014 eröffnet werden. Dann soll auch das Verkehrskonzept umgesetzt sein.
In der letzten Verwaltungsratssitzung der TBV wurden deshalb mehrere Maßnahmen beschlossen. Zunächst die Sanierung der Oststraße. Zwischen Sternbergstraße und Südstraße ist die Fahrbahn stark beschädigt. Im Zuge der Fahrbahnsanierung soll auch der Entwässerungskanal erneuert werden.
Die TBV planen drei Bauabschnitte, die sich bis 2016 hinziehen werden. 2012/13 wird zwischen Sternberg- und Bahnhofstraße (Kosten Fahrbahn: 630 000 Euro, Kosten Kanalsanierung: 770 000 Euro) und zwischen Bahnhof- und Grünstraße (650 000 bzw. 130 000 Euro) saniert. 2016 dann zwischen Grün- und Südstraße (Kosten noch nicht beziffert).
Im Zuge der Sanierung soll die Öffnung von sieben Einbahnstraßen für den Verkehr in zwei Fahrtrichtungen folgen. Die Liste umfasst von der Oststraße über die Höfer- und Güter-, bis zur Grünstraße nahezu den kompletten Innenstadtring — siehe Kasten und Infografik.
Durch die Öffnung müssen diverse Knotenpunkte zwischen den Straßen umgestaltet werden. Nicht nur neue Markierungen, auch bauliche Maßnahmen sind nötig; ebenso die Aufstellung zweier neuer Ampelanlagen.
Zuletzt ist schließlich die Bahnhofstraße betroffen. Die Querung der Oststraße soll demnächst umgekehrt befahren werden. Geht die Einbahnstraße zurzeit noch von der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Kreisverkehr zwischen Höfer- und Güterstraße, so soll die Route künftig entgegengesetzt verlaufen.
Dadurch sollen auswärtige Besucher leichter den Weg ins Zentrum finden. Dazu müssen ebenfalls Anschlussknotenpunkte an beiden Seiten der Bahnhofstraße umgestaltet werden. Zur Größenordnung der Kosten für die Umlegung konnten die TBV noch keine Angaben machen.