Zuschuss für Turnerbund gestrichen: „Realitätsferne Entscheidung“

Axel Paul, Ratsherr der Wülfrather Gruppe, kritisiert die vom Kämmerer vorgeschlagene Streichung des Zuschusses an den Turnerbund.

Wülfrath. Als eine „realitätsfremde Schreibtisch-Entscheidung“ des Kämmerers bewertet Ratsherr Axel Paul (Wülfrather Gruppe) den Vorschlag der Verwaltung, dem Turnerbund Wülfrath (TBW), der im Gegenzug Hausmeisterdienste der Stadt übernommen hat, den Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro zu streichen. „Darüber kann man als sportinteressierter Wülfrather nur den Kopf schütteln“, so Paul gegenüber der WZ.

Paul erinnert daran, dass die Einsparung von zwei hauptamtlichen Hallenwartinnen Teil des Haushaltssicherungskonzeptes II war und der Stadt eine Einsparung von rund 50 000 Euro gebracht habe. „Die Maßnahme jetzt in Frage zu stellen, konterkariert jegliche Bemühungen, die Vereine stärker in die Verantwortung zu nehmen.“

Den 15 000 Euro, die der TBW von der Stadt erhält, stehen laut TBW-Vorsitzendem Ulli Hill 22 000 Euro Kosten gegenüber. Für Paul ist dessen Zorn, den er in der WZ geäußert hatte, verständlich: „Gerade als der TBW um eine Erhöhung des seit Jahren gleich hohen Zuschusses bitten will, kommt die Kämmerer-Klatsche.“

Künftig könnten ja die Übungsleiter den Schließdienst der Halle übernehmen, hatte Kämmerer Rainer Ritsche angeregt. Laut Paul zeige dies, dass er gar nicht wisse, welche Arbeit die TBW-Hallenwarte leisten würden. „Zu glauben, dass es sich bei einer Doppelsporthalle von Bundesligaausmaßen um bloße Schließtätigkeiten handelt, ist abwegig.“

Die Liste, die Paul aufführt, ist lang: Kontrolle der Kabinen und Notausgänge, Erstreinigung, Erste Hilfe . . . „Außerdem übernimmt der TBW am Freitag auch die Aufsicht für den Schulsport. Auch das scheint dem Kämmerer nicht bekannt zu sein“, wundert sich Paul.

In einem Gespräch mit dem TBW-Vorsitzenden hat die WG dem Turnerbund „volle Unterstützung“ zugesagt.