Neviges Feuerwerk sorgt für gute Atmosphäre
Neviges · Das Laternenfest wurde bei milden Temperaturen zum Treffpunkt für die Nevigeser. Begeisterte Zuschauer drängten sich an der Absperrung zum Spektakel.
Es zischt, es knallt, Funken spüren in unterschiedlichen Farben vor den Schaufenstern des seit einem Dreivierteljahr leer stehendem Gassmann-Kaufhauses. An der Absperrung drängen sich die begeisterten Zuschauer und spenden Applaus, als die letzten Fontänen und Vulkane des Barockfeuerwerks erloschen sind.
Der dreijährige Elios ist noch Minuten später von dem Feuerspektakel fasziniert: „Das war schön.“ Mutter Zoe Bousias ist ebenfalls ganz begeistert, Angst um die Kinder hatte sie trotz des Zischens und des Knallens nicht: „Was soll da passieren, wir waren weit genug weg.“ Die Werbegemeinschaft Neviges wollte bei dem beliebten Laternenfest mal was anderes präsentieren als die üblichen
Feuerspucker.
Viele Geschäfte hatten ihre Schaufenster mit Laternen und Kerzen geschmückt. Wo es was zu essen und zu trinken gab, drängten sich die Besucher, so wie bei Bettina Stellwag. „Ein tolle Atmosphäre ist das hier, nette Leute sind da und der Winzerglühwein schmeckt klasse“, lobte André Gatz. Während der erhitze Wein den Besuchern trotz des recht milden Wetters schmeckte, hielt Michael Bertam die Temperaturen für seinen Wintersnack für zu hoch: „Die Nachfrage nach heißen Maronen ist sehr verhalten, es dürfte ein bisschen kälter sein“, so der Duisburger, der die Esskastanien einritzte, bevor er sie in einer Pfanne röstete.
Nebenan bot Maria-Libianu Marreira-Schröter allerlei blinkendes Spielzeug und Schmuck an. „Brillen mit Licht an den seitlichen Bügeln und leuchtende Einhörner sind besonders gefragt.“ Sie hob einen Haarreif mit bunten Blumen und bunten Lichtern hoch: „Die waren zu den Oktoberfesten bei den Damen sehr gefragt und ausverkauft.“ Inzwischen hatte die Dortmunder Händlerin Nachschub erhalten, sehr zu Freude von Finnja. Die Zwölfjährige fand einen solchen Haarschmuck ganz toll und hatte gleich eine Freundin aus Dönberg mitgebracht. „Man muss ja den Kindern was bieten, so ein Feuerwerk ist ein Erlebnis“, fand Vater Jürgen Kirchner.
Der Nevigeser schätzte das Angebot der Händler, die für einen Abend ihre Schätze entlang der Elberfelder Straße aufgebaut hatten. Er zog aus der Tasche ein Blechschild mit einem Hahn und der Aufschrift „Hier wache ich.“ „Das kommt bei uns an den Hühnerstall. Solche Entdeckungen macht man eigentlich nicht im Internet, sondern nur auf solchen Veranstaltungen,“ da war sich der Nevigeser sicher. Das sah Apothekerin Martina Bellers ähnlich: „An einem solchen Abend strömen die Menschen nicht unbedingt in meinem Laden, aber wichtig ist, dass die Leute raus kommen und Kontakt untereinander
haben.“
Das Laternenfest zieht jedes Jahr Besucher über die Stadtgrenzen an. Lothar Peters aus Heiligenhaus hatte von dem Ereignis in der Zeitung gelesen und bereut es nicht gekommen zu sein. Bei gleich drei Ständen mit Reibekuchen hatte er sich an dem angestellt, der die längste Schlange hatte. „Ich musste 15 Minuten waren, bis ich dran kam. Aber das hatte sich gelohnt, die Dinger waren besonders lecker. Bei anderen Anbietern sahen die nicht so gut aus, da gab es auch keine Warteschlangen.“ Nachdem das Höhenfeuerwerk zum Abschluss erloschen war, organisierten die Aktiven der Werbegemeinschaft noch in der Nacht den Abbau. „Es war gelungenes Fest“, resümierte Helmut Wulfhorst, der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Neviges. „Alle waren zufrieden, auch die Nevigeser Einzelhändler hatten volle Läden.“