Neviges: Hotel oder Museum im Schloss Hardenberg? Politik will sich nicht festlegen

Sonderbau- und Bezirksausschuss empfehlen, die Planungen für beide Nutzungsvarianten „mit gleicher Intensität“ weiter voranzutreiben.

<strong>Neviges. Weiter planen in alle Richtungen - so könnte man den Auftrag auf den Punkt bringen, den die Verwaltung am Mittwochabend von den Mitgliedern des Bezirksausschusses Neviges und des Sonderbauausschusses Schloss Hardenberg bekommen hat. Einstimmig beschlossen die Gremien, sich zu diesem Zeitpunkt nicht festzulegen, welche Variante - Hotelnutzung oder Museumslösung - sie bevorzugen. Die Verwaltung soll beide "mit gleicher Intensität der weiteren Bearbeitung zugrunde legen", lautet die Kompromissformel. Zuvor hatte Kämmerin Mechthild Stock ausführlich die Planung des Velberter Architekturbüros Gregori für eine Hotelnutzung im Herrenhaus samt Neubau eines "Bettenhauses" erläutert. Diese ist im Auftrag der Stadt entstanden. Während im Schlossgebäude Rezeption, Restaurant, Bar/Lobby sowie etwa zehn Zimmer untergebracht werden sollen, hat Gregori für den Neubau zwei verschiedene Standorte vorgeschlagen: Das Gelände des heutigen Minigolfplatzes, der dann einen Ersatzstandort angeboten bekommen müsste, und die Fläche des Schlossteiches.

Kämmerin Stock: "An Übergabe von Eigentum ist nicht gedacht."

Durch das Restaurant bliebe das Herrenhaus öffentlich zugänglich, auch soll eine Außenstelle des Standesamtes im historischen Ambiente untergebracht werden. "Wir denken nicht daran, Eigentum zu übergeben", betonte Stock, dass an einen Verkauf des Herrenhauses nicht gedacht sei. Wie genau man sich mit einem privaten Investor einigt, müssten die Juristen regeln.

Vorgesehen ist bei der Gregori-Planung auch jeweils ein Ersatz für die Stadthalle auf dem Gelände der alten Gärtnerei sowie die Nutzung des Ostflügels der Vorburg für Ausstellungszwecke. Die Verwaltung prüft als weitere Variante, ob Neubauten auch unmittelbar an der Bernsaustraße platziert werden könnten.

Grundsätzlich, so klang in der Diskussion durch, könnten sich alle Fraktionen eine Hotelnutzung im Schloss vorstellen. Weniger aus Begeisterung als deshalb, weil Landesmittel für eine Komplettsanierung und die fortlaufende Unterhaltung des Gebäudes nicht in Aussicht sind. Lediglich Erika Karrenberg (Grüne) erteilte dieser Idee eine klare Absage. "Wir wollen unser Schloss erhalten und kein Hotel da drin."