Neviges Sonnenschule: Eltern empört
Die katholische Grundschule soll für Neviges erhalten werden, lautet die Forderung.
Neviges. Die katholische Grundschule soll nicht kampflos aufgegeben werden: Bis hinaus auf den Flur standen jetzt Eltern, Lehrer, ehemalige Schüler, weil der Klassenraum längst nicht alle Zuhörer fasste. Schulleiterin Christa Schreven hatte zum Informationsabend eingeladen, weil die Verwaltung im Rahmen ihres Sparkonzeptes vorschlägt, neben zwei Grundschulen in Langenberg und Velbert auch die Sonnenschule zu schließen.
Ein Schritt, der für die Rektorin nicht nachvollziehbar ist: So sei die Nevigeser Schule als eine der besten in NRW ausgezeichnet worden, fördere Kinder überdurchschnittlich, notiere eine hohe Zufriedenheit der Eltern, erziele gute Abschlüsse und schicke über 50Prozent der Abgänger zum Gymnasium: "Wir haben ein Niveau, dass sich sehen lassen kann", so Schreven, die außerdem forderte, einen Wallfahrtsort ohne katholische Schule zu verhindern.
Die eingeladenen Politiker machten unterdessen klar, dass die Vorschläge bisher nur Gedankenspiele der Verwaltung seien und noch überhaupt nichts beschlossen sei. Fragen und Kritik gab es dennoch reichlich. Zum Beispiel, wie sich die geplante Einsparung von 300 000 Euro bei den Schulen zusammensetze, ob die Folgekosten für den Schülertransport dabei berücksichtigt wurden, wenn katholische Eltern ihre Kinder in die noch verbleibende Schule an der Nordstraße in Velbert schicken würden (worauf sie ein Anrecht haben), wo der Einspareffekt bleibe, wenn die Schule erst 2015 mit dem letzten Jahrgang auslaufe: "Sollte es der Stadt dann wirtschaftlich besser gehen, kann sie Projekte wie das Sportzentrum immer noch fortsetzen.
Eine Schule, die geschlossen wurde, ist dann aber für immer zu", gab ein Vater zu bedenken. Gefragt wurde auch, wie sich die Inklusion, die geplante Einbeziehung von Förderschulkindern in Regelschulen auf die Klassenstärke auswirke.
Weil außerdem unklar ist, wie sich die Schullandschaft unter einer neuen Regierung entwickeln wird, sprach sich Esther Krönke (Grüne) generell dafür aus, die Schulen zunächst unangetastet zu lassen. Auf konkrete Nachfrage plädierten auch Brigitte Hagling (UVB), Olga Tassioula (SPD), Harry Gohr (Die Linke) und August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) für den Erhalt der Schule. Tonscheid mahnte allerdings an, eine Gegenfinanzierung zu finden.
Er wolle in drei Jahren keinen Sparkommissar in Velbert haben, der dann ohne die Möglichkeit zur Gegenwehr Einrichtungen schließe. Sehr kritisch wurde vermerkt, dass die CDU als größte Ratsfraktion nicht erschienen war.