Neviges: Tüten für den Hundehaufen
Sauberkeit: An drei neu installierten Stationen können Hundebesitzer mit kleinen Tüten die Hinterlassenschaften ihrer Tiere entsorgen.
Neviges. Mehr Sauberkeit in der Stadt - diese Forderung bekommen Politik und Verwaltung ständig von Bürgern zu hören. Zurecht, denn kaum etwas beeinträchtigt das Lebensgefühl in der Stadt so sehr wie Dreck und Unrat. Gleiches gilt auch für die Hinterlassenschaften von Bello & Co.: Ein geschmeidiges Pflaster oder eine mit Tretminen verseuchte Parkanlage laden nicht gerade zum Bummeln oder Verweilen ein.
Als kleiner Beitrag zu mehr Sauberkeit wurden gestern in Velbert drei nagelneue "Dog Stations" ihrer Bestimmung übergeben. Das sind Edelstahl-Standsäulen, die Tüten zum Aufsammeln und Abfallbehälter für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner bereithalten.
Damit es keine Animositäten gibt, wurde in Velbert Mitte, Neviges und Langenberg jeweils eine Station aufgestellt - man weiß bei der Stadt ja um die Befindlichkeiten seiner Bürger: am Friedrich-Karrenberg-Platz in Mitte, im Stillen Park in Langenberg und im Nevigeser Stadtgarten. Dort weihte Bürgermeister-Stellvertreter Hinnerk Tegtmeier gestern die "Dog Station" offiziell ein.
"Der Platz hier ist gut gewählt: In direkter Umgebung leben viele ältere Menschen mit Hunden, die nicht so mobil sind und gerne kurze Wege gehen wollen. Außerdem ist der Stadtgarten ein Ort der Kommunikation, wo man sich trifft." Deshalb gebe es auch bestimmt Bedarf für die Stationen.
Darüber hinaus sei das ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das allen zu Gute komme. Denn finanziert wurden die drei Stationen über Sponsoren, die sich mit einem Werbeaufkleber auf der Edelstahlsäule wiederfinden. Die Firma "Pro Humanis" hat die Sponsoren - vom Pflegeservice bis hin zum Containerdienst - aquiriert. Für ihren finanziellen Einsatz bekamen sie zudem eine kleine Urkunde. "Wir bezahlen knapp 1000 Euro für drei Jahre", sagt Sina Engelhardt vom Containerdienst Keuth.
Die Technischen Betriebe der Stadt haben die drei Stationen kostenlos aufgestellt und einbetoniert. Sie sorgen auch dafür, dass die Sammelbehälter wöchentlich geleert werden, und im Tütenspender immer genug Nachschub vorhanden ist. "Unsere Erfahrungen, die wir mit ähnlichen Einrichtungen im Herminghauspark gemacht haben, sind durchweg gut", sagte Dennis Schieferstein von den Technischen Betrieben.
Die Sorge, dass Vandalen dem modernen Hundeklo übel zusetzen, wollte Schieferstein zerstreuen: "Vielleicht machen sie sich in der ersten Zeit einen Spaß daraus, die Tüten aus dem Spender zu ziehen. Das legt sich aber nach einer Weile." Hinnerk Tegtmeier setzt dagegen auf einen anderen Effekt: Dass Passanten jene Hundehalter, die sich nicht vorschriftsmäßig um Bellos Verdauung kümmern, nachdrücklich auf die "Dog Station" hinweisen.