Neviges Die Geschichte vom einsamen Ritter
Neviges. · Die Fantasy-Spezialistin Jacqueline Montemurri stellt ihr erstes Kinderbuch mit Zeichnungen von Volker Kosznitzki vor.
Jacqueline Montemurri schreibt Bücher, weil sie sich gerne Charaktere ausdenkt und ihre Leser in andere Welten reisen lässt. Bisher war der Blick der Wahl-Nevigeserin, 1969 in Sachsen geboren, ausschließlich auf ein erwachsenes Publikum und ganz überwiegend auf die Zukunft gerichtet. Sie schreibt in den phantastischen Genres Fantasy, Science-Fiction und Zukunftsthriller und wurde bereits mehrfach für die einschlägigen Preise nominiert. Nun ist erstmals eine Geschichte der Autorin für Mädchen und Jungen ab fünf Jahren erschienen, und die nimmt die jungen Leser mit in die Vergangenheit: In „Friedewald, der edle Ritter“ geht es um einen sehr einsamen Edelmann, der sich auf die Suche nach einem Burgfräulein macht.
„Die Geschichte hatte ich schon länger fertig, aber von den großen Kinderbuch-Verlagen, denen ich das Manuskript zugesandt habe, hat niemand Interesse gezeigt“, sagt Jacqueline Montemurri. Dass das Kinderbuch seit Ende Oktober nun doch überall im Buchhandel erhältlich ist, verdankt Montemurri zwei Menschen: Sie erzählte Volker Kosznitzki von ihrer Idee und der gebürtige Gelsenkirchener erklärte sich umgehend bereit, die Zeichnungen zur Geschichte beizusteuern. Beide kennen sich, weil sie im Hattinger Edition Paashaas Verlag veröffentlichen.
Volker Kosznitzki hatte beruflich immer viel mit Menschen zu tun. Seine Erfahrungen verarbeitet er in satirischen Ruhrpott-Geschichten über Günner Mambrallek. Die Buchcover illustrierte Kosnitzki dabei stets selbst. Schließlich zeigte sich au die gemeinsame Verlegerin Manuela Klumpjan davon überzeugt, dass „Ritter Friedewald“ eine breite Leserschaft finden wird.
Nach der ersten Lesung waren Kinder und Eltern begeistert
Die erste Probe aufs Exempel verlief vielversprechend: „Die Kinder, die jeweils einen Teil der Geschichte bei meiner Lesung am 3. November auf dem Martini-Markt in Hattingen gehört haben, fanden sie ganz toll“, berichtet die Autorin. Und auch Eltern zeigten sich angetan. So sagte beispielsweise Claudia Behrend: „Friedewald ist spannend, aber ganz ohne Gewalt. Es wird sicher die neue Lieblingsgeschichte von Lukas.“
Und darum geht es: Ritter Friedewald hat auf seiner Burg niemanden, der ihm einen Geburtstagskuchen backen kann oder ihm lange Unterhosen für den Winter strickt. Unter seiner Blechhose ist es jedoch immer sehr kalt. So macht er sich auf den Weg, um ein Burgfräulein zu finden. Begleitet wird er von seinem Reittier, dem treuen Esel Emil. Die beiden stolpern von einem Abenteuer ins andere, müssen sich mit Räubern herumschlagen und sich in einem Turnier gegen edle Ritter zu Pferd behaupten. Wird es ihnen gelingen?
Das Buch und auch das E-Book sind interaktiv. Die darin enthaltenen Bilder können die Kinder als Malvorlagen kostenlose aus dem Internet herunterladen. „Gerne würde ich Ritter Friedewald auch im Bilderbuchkino der Stadtteilbibliothek Neviges oder an der Regenbogenschule, die einer meiner beiden Söhne besucht hat, vorstellen. Aber das ist noch nicht konkret“, sagt Montemurri.
Ob es eine Fortsetzung gibt? „Vielleicht, derzeit treibt mich anderes um“, gesteht die Autorin. Die spinnt auch Karl Mays „Magischer Orient“ mit Fantasy-Elementen weiter. Zu „Sklavin und Königin“, dem fünften Band der im Karl-May-Verlag erscheinenden Reihe, hat die Nevigeserin eine Episode beigetragen. Und der Band ist in der Kategorie „Fantasybuch des Jahres“ gerade beim Planet Award im Finale.
„Außerdem werde ich im Frühjahr auf der Leipziger Buchmesse mit , Der Herscher der Tiefe“, dem siebten Band, ein komplett eigenes Werk vorstellen“, kündigt Jacueline Montemurri an. Stolz macht sie, dass der überaus erfolgreich Fantasy-Autor Bernhard Hennen, den Epilog zu ihrem Buch geschrieben hat.