Velbert Ogata-Trägerschaft ist neu vergeben
Velbert. · Aus rechtlichen Erwägungen musste der offene Ganztag zum Schuljahr 2019/20 an den städtischen Grundschulen neu ausgeschrieben werden.
Die gute Nachricht zuerst: Die Stadt Velbert stellt für die pädagogische Arbeit in den offenen Ganztagsschulen im kommenden Schuljahr zusätzlich 270 000 Euro, also insgesamt sogar 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Und das versetzte die Kommission mit dem Ersten Beigeordneten Gerno Böll (Dezernat II), dem Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport, Reinhard Mickenheim, und der Abteilungsleiterin der Schulverwaltung Dunja Enders laut eigenem Bekunden in die komfortable Lage, die Trägerschaften für den offenen Ganztag an den städtischen Grundschulen vorrangig nach der Qualität der Bewerber auszuwählen.
„Der Preis spielte dabei nur zu einem Drittel eine Rolle. Wichtig waren uns Erfahrung und das pädagogische Konzept“, betonte gestern Gerno Böll bei der Pressekonferenz, bei der die Medien über die neuen Ogata-Trägerschaften informiert wurden.
Die Arbeiterwohlfahrt Mettmann wird ab Beginn des Schuljahres 2019 unter anderem die städtische Regenbogenschule in Neviges betreuen. An der benachbarten katholischen Sonnenschule und der Grundschule Tönisheide wird die Bietergemeinschaft bestehend aus SKFM (Sozialdienst Katholischer Männer und Frauen) Velbert und Kolping-Kindertagesstätten Velbert die Trägerschaft wahrnehmen. „Da wissen die Eltern frühzeitig Bescheid und können ihre Kinder an der für ihre Kinder passenden Schule anmelden“, stellte Reinhard Mickenheim fest.
Trägerschaft für evangelische Grundschule neu ausgeschrieben
Lediglich die Trägerschaft für die evangelische Grundschule Neviges konnte noch nicht vergeben werden, weil die bisher vorliegenden Angebote nicht den Ansprüchen der Entscheider genügten. „Die Begleitung des offenen Ganztags ist neu ausgeschrieben worden. Die Bewerbungen sind eingegangen, und wir werden zeitnah entscheiden“, so Dunja Enders in ihrem Statement.
Um möglichst praxisnahe Entscheidungen zu treffen, haben sich die Kommissionsmitglieder auch die Expertenmeinung der jeweiligen Schulleiter eingeholt. „Alles ist recht problemlos über die Bühne gegangen“, berichtete Gerno Böll, wobei fünf prall gefüllte Aktenordner auf dem Tisch des Rathaus-Saales Langenberg deutlich machten, dass die Entscheidungskommission vieles zu sichten und zu bewerten hatte. „Die Anmeldung zur offenen Ganztagsbetreuung beinhaltet die Verpflichtung, diese mindestens ein Jahr lang wahrzunehmen“, sagte Reinhard Mickenheim.
In dieser Form der Betreuung geht es nicht allein darum, die Kinder bei den Hausaufgaben zu beaufsichtigen, ihnen also eine Art Nachhilfe zu geben. „Die Kinder sollen bei Problemen gefördert, bei besonderer Begabung aber auch gefordert werden“, lautet das Konzept, das am frühen Nachmittag Platz greift. Und zwar in den Räumen der jeweiligen Schule, wie Mickenheim betonte. „Das ist aufgrund der vorgenommenen Anbauten jetzt möglich.
Ein anderer Aspekt der Betreuung ist die Gestaltung der Freizeit nach Erledigung der Hausaufgaben. Hier greift das pädagogische Konzept der einzelnen Bewerber, die in der „pädagogischen Stunde“ Angebote in Musik, Kunst oder Sport bereithalten. Aufgaben, die zum Teil von Honorarkräften, aber auch von Lehrern der jeweiligen Schulen wahrgenommen werden.
„In der Regel sind Betreuungen bis 16 Uhr vorgesehen. Es kann aber durchaus darüber hinausgehen“, erklärte Mickenheim. „Da kommt es darauf an, wie viele Schülerinnen und Schüler an der längeren Betreuung teilnehmen. Bei nur zwei Teilnehmern lässt sich das nicht durchführen“, so Dunja Enders.
Sie ließ durchblicken, dass die Ganztagsbetreuung bei entsprechendem Bedarf auch durchaus schon vor 8 Uhr morgens beginnen könnte.