Politiker befürchten Verzögerungen beim geplanten Umbau des Zeittunnels
Im Frühjahr 2017 soll das neue Museum öffnen.
Wülfrath. Eigentlich haben viele ihre finanziellen Hilfen für den Umbau des Zeittunnels bereits zugesagt. Der Kreis Mettmann und der Landschaftsverband Rheinland wollen die Neukonzeption mit fördern, auch die beiden Ratsfraktionen CDU und SPD haben in einer großen Koalition die Unterstützung von 120 000 Euro jährlich für das erdgeschichtliche Museum bis 2022 zugesagt. Alles in Butter also? Nein.
Obwohl die Verwaltung und die mit dem Umbau beauftragte Firma aus Mülheim/Ruhr zugesagt haben, im Frühjahr 2017 den neuen Zeittunnel präsentieren zu können, gibt es große Bedenken in der Politik, ob das alles zeitlich klappt. In der CDU fragt man sich, ob die Verwaltung nicht schnellstmöglich ihre Förderanträge an Kreis und LVR auch mit inhaltlich klaren Konzepten unterfüttern sollte.
„Ich fürchte, dass die Fördergelder sonst nicht mehr in diesem Jahr fließen könnten und sich LVR und Kreis ein Jahr Hilfen sparen“, sagt Andreas Seidler (CDU). Als stellvertretendes Kulturausschussmitglied hatte er in der jüngsten Sitzung bereits auf seine „Bauchschmerzen“ aufmerksam gemacht und die Verwaltung zum Tun aufgefordert.
LVR und der Kreis haben insgesamt 190 000 Euro zugesichert, um die Ausstellung umzubauen und attraktiver zu machen. Der Zustand „der Röhre“ und ihrer Ausstellungsstücke ist schlimm, und „die Fakten sind erschreckend. Da muss unbedingt was gemacht werden“, stellte Helmut Kessler, der mit seiner Mülheimer Firma als Ausstellungsmacher den Zeittunnel umbauen soll, im Kulturausschuss fest.
Deshalb ist ein neuer Zeittunnel dringend notwendig, sind sich Verwaltung und CDU und SPD einig. Die Wülfrather Gruppe (WG) und die FDP hatten bereist 2015 für die sofortige Schließung der „Röhre“ plädiert. Die Besucherzahlen sollen wieder steigen, dazu müssen Ausstellungen immer wieder neu konzipiert werden und möglichst Neues bieten, sagte Kessler jüngst.
Fakt ist: Derzeit wird geplant und Maßnahmen werden geprüft. Im Dezember soll dann ein Entwurfs- und Ausführungsplan stehen, der Anfang 2017 umgesetzt wird. Am 9. April 2017 soll dann ein neuer Zeittunnel öffnen. „Das steht fest“, sagte Leiterin Andrea Gellert, deshalb plane und ermittle man derzeit die Kosten und die Inhalte für die Zukunft. Die Fördergeldzusagen des LVR ständen, könnten auch erst 2017 abgerufen werden. Daher dränge die Zeit auch nicht, sagte Gellert immer wieder.
In der Politik blieb man skeptisch. Wenn das konkrete Konzept erst im Spätherbst stehe, bliebe zu wenig Zeit, sagte Seidler im Ausschuss. Auch wenn die Verwaltung auf ihrem Zeitplan beharrte und keinerlei Zeitdruck sah, gibt es jetzt aber Bewegung in der Sache: Am 8. September ist eine zusätzliche Kulturausschusssitzung anberaumt. Darin soll wohl die konkrete Konzeption stehen, mit der dann der Kreis und der LVR ihre Förderzusagen umsetzen und das Geld der Stadt überweisen. Dann wäre für den Umbau genug Zeit.