Neviges als Vorreiter für Velbert: Hier können E-Autos aufladen
Versicherungskaufmann Frank Richter hat gestern Mittag an der Elberfelder Straße die erste öffentliche Ladesäule der Stadt eröffnet.
Neviges. Die Elektromobilität ist in Velbert noch nicht recht ins Rollen gekommen. Gerade einmal zwölf reine E-Autos und 127 Hybrid-Fahrzeuge sind in der gut 85 000 Einwohner zählenden Schlossstadt zugelassen (Stand: August 2015). Bisher gab es im Stadtgebiet auch keine öffentliche Ladestation. Das ist seit gestern anders: Neviges hat jetzt eine „Loadlocation“. An der Elberfelder Straße 165-167 können Elektroautos geladen werden. Die Initiative dazu hat ein Geschäftsmann ergriffen: Frank Richter, Leiter der LVM-Versicherungsagentur, ließ eine Ladesäule auf seinem Kundenparkplatz installieren, die allen Fahrern von E-Autos zur Verfügung steht.
Erst kommt die Ladestation und danach mehr Elektromobilität, von diesem Prinzip ist der 51-jährige Diplom-Ökonom überzeugt. Er möchte andere dazu ermuntern, seinem Beispiel zu folgen und einen Beitrag gegen die weitere Erd-erwärmung zu leisten. Richters Versicherungskunden können deshalb an der Säule kostenlos aufladen. „Diese gehört zum größten europäischen Ladenetz des Anbieters ,the new motion’ und kann mit kostenlos erhältlichen Ladekarten freigeschaltet werden“, erklärt Frank Richter.
Ein Ladevorgang dauert vier bis fünf Stunden gegenüber acht Sunden an einer normalen Steckdose. Die Kilowattstunde, die über die Kundenkarte abgerechnet wird, kostet in Neviges 25 Cent. „Andere Anbieter liegen mit je 60 Cent deutlich darüber“, versichert der Initiator.
Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt den LVM-Vertrauensmann schon länger. „Seit dem 1. Januar 2006 beziehen wir für den Bürobetrieb an der Elberfelder Straße 186 ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien“, erklärt der Chef eines fünfköpfigen Teams. Im Jahr 2009 sei zudem die Energieeffizienz durch den Einbau einer LED-Beleuchtung verbessert worden. „Trotz dieser Technik würden wir ohne erneuerbare Energien weiter 1,171 Tonnen CO2 jährlich ausstoßen, das entspricht einer jährlichen Autofahrleistung von 9000 Kilometern“, sagt Richter. Deshalb sei in diesem Jahr der nächste Schritt getan und ein BMW i3 für die Agenturmitarbeiter angeschafft worden. „Ich rechne mit einer Reichweite von 100 Kilometern. Der Wagen muss also recht häufig nachgeladen werden“, zeigt Frank Richter auf, wie die Idee zur Ladesäule vor der eigenen Haustür geboren wurde.