Prinzenpaar gibt sich das Ja-Wort

Die Velberter Tollitäten Christian Nikolaus und Natalie Lange feierten gestern nicht nur Karneval, sondern auch Hochzeitstag.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Diesen Hochzeitstag werden Natalie Lange und Christian Nikolaus nie vergessen: Der Velberter Stadtprinzenpaar gab sich am Rosenmontagszug das Ja-Wort. Auf der Prunksitzung „seiner“ Karnevalsgesellschaft „Urgemütlich“ am Samstag fragte der Christian II seine Prinzessin, ob sie seine Frau werden wolle. Unter dem Jubel von 700 Narren sagte die Vollblutkarnevalistin „Ja“. Durch gute Beziehungen zur Stadtverwaltung war es möglich, dass gestern Vormittag die Eheschließung beurkundet wurde.

Nach der Trauung schlug dem frisch vermählten Ehepaar vor dem Rathaus eine Woge der Begeisterung entgegen. Anschließend ging es auf den Prinzenwagen im Rosenmontagszug durch die Velberter Innenstadt. Zwischen all den Helau-Rufen gab es immer Glückwünsche von den Narren, die von der jecken Hochzeit erfahren hatten. Nach dem Zug feierte das total glückliche Paar mit den Karnevalsvereinen bis spät in die Nacht.

Trotz der erhöhten Sicherheitsanforderungen säumten die Narren dicht gedrängt die Strecke. „Wir lassen den Zug mit einem besonders schweren LKW quasi als Bollwerk beginnen“, so Velberts Polizeichef Ulrich Laaser. Daneben sicherten Müllfahrzeuge der Technischen Betriebe die Zufahrten zur Strecke. Bereits seit Jahren sind Radwachen an den großen Fahrzeugen Pflicht, die verhindern sollen, dass Kinder unter die Räder der Wagen im Zoch geraten.

Für kleinere Vereine ist es schwer, so viel Personal zu stellen. Die KG „Boum haul Pool“, die bis vor wenigen Jahren ihre Sitzungen in der Nevigeser Stadthalle abhielt, hatte sich was Besonderes ausgedacht: „Wir haben unter einem ausrangierten Messestand Räder montiert, so können wir unser ,Aquarium’ einfach vor uns herschieben und brauchen keine Radaufpasser“, freute sich Präsident Lothar Krüger, der als ausgebrochene Qualle die Süßigkeiten unters Volk schmeißt. „Wir können jetzt genauso viel Wurfmaterial mitnehmen wie auf einem großen Wagen.“

Florian ist ganz gespannt, was da so alles durch die Luft fliegt. „Ich freue mich auf die Bonbons.“ „Das heißt Kamelle“, korrigiert ihn seine Tante im Clownskostüm. Helga Kellner ist in Velbert aufgewachsen, wohnt jetzt in Südwestfalen, aber zum Rosenmontag muss sie in die Heimat. „Ich habe mich richtig auf den Zug gefreut. Feiern ist einfach meine Natur, und es gehört zur Jahreszeit.“ Fröhlichsein ist keine Frage des Alters, sondern wirkt generationenübergreifend: Claudia Lüdtke schunkelt mit ihrer Mutter Renate Dumpich und ihrem Sohn Pascal am Straßenrand. „Ich arbeite in Langenfeld, da war ich natürlich auch am Zug.“

Mehr Bilder zum Zug gibt es unter: wz.de/kreismettmann