Private Realschule in den Startlöchern

Eine Schulinitiative will bereits zum Sommer in Neviges die „HKS 2.0“ auf den Weg bringen.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen. Aber ehrgeizig kennt man sie, die Anhänger der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS). Aufgeben ist keine Option. Die Pläne, eine private Realschule in Neviges zu gründen (die WZ berichtete), nehmen langsam Formen an. Die „Schulinitiative Velbert-Neviges“ hat sich mit zwölf Mitgliedern gegründet und soll einmal Trägerverein der neuen Schule werden. „Wir haben den entsprechenden Antrag für die Sekundarstufen I und II bei der Bezirksregierung gestellt“, berichtet Sandra Böhm, Sprecherin der Initiative und Schulpflegschaftsvorsitzende der auslaufenden Realschule.

Die „HKS 2.0“, wie Böhm die geplante Privatschule nennt, soll, wenn alles gut läuft, bereits zum kommenden Schuljahr im Sommer an den Start gehen. Doch ein paar Hürden gilt es noch zu meistern.

Da wäre etwa die Frage des Standortes. „Dass die HKS im jetzigen Gebäude bleiben kann, wäre unser größter Wunsch“, sagt Böhm. Die Initiative hofft darauf, das Schulgebäude, in dem bis mindestens 2018 noch der Unterricht der öffentlichen Realschule läuft, von der Stadt anmieten zu können. „Nach Karneval möchten wir in die Gespräche mit der Stadt und den Fraktionen gehen“, so die Sprecherin. Zurzeit steht zur Diskussion, in der Immobilie An der Maikammer die Tönisheider Grundschule und die evangelische Grundschule Neviges unter einem Dach zu vereinen. Die Stadt gibt zum jetzigen Zeitpunkt kein Statement dazu ab, ob sie sich eine Vermietung an einen privaten Träger vorstellen könnte. Eine Alternative sieht die Initiative gegebenenfalls im Gebäude der Hardenbergschule.

Doch nicht nur in Sachen Standort soll die Privatschule ein Ableger der HKS werden. „Wir möchten so viel von dem guten Geist der Schule wie möglich bewahren“, sagt die vierfache Mutter, die selbst als Jugendliche die Nevigeser Realschule besucht hat. So soll selbst der Name Heinrich-Kölver-Realschule bestehen bleiben und auch das Personal kaum wechseln.

Allerdings erteilte Schulleiter Uwe Heidelberg den Eltern der Initiative bereits eine Absage. „Zwei bis drei Lehrer können sich vorstellen, in einer neuen HKS zu unterrichten“, sagt Böhm, die noch mehr der alten Lehrkräfte mobilisieren möchte.

Zur Not müssen die Stellen öffentlich ausgeschrieben werden. Bis zu den Osterferien müssten Gebäude, Schulleiter und Lehrer gefunden sein — eine Mammutaufgabe.

Die private Realschule könne nach dem Konzept der Eltern, das in Zusammenarbeit mit Düsseldorfer Rechtsanwälten erstellt wurde, zu 87 Prozent über das Land refinanziert werden. Der Rest müsste dann über Elternbeiträge kommen, die irgendwo bei 60 bis 100 Euro im Monat liegen sollen. „Wir haben schon 100 interessierte Eltern gewinnen können“, berichtet Böhm stolz. Sie glaubt: „Das ist jetzt die letzte Chance für eine weiterführende Schule in Neviges.“