Projekt zeigt Schülern, wie Konflikte nicht zu Gewalt werden
Kinder lernen bei dem Projekt „Stark im Konflikt“ soziale Kompetenzen und einen gewaltfreien Umgang.
Wülfrath. „Kinder stehen oft unter einem enormen Druck“, weiß Schulleiter Joachim Busch. Es sind nicht nur die Erwartungen der Eltern, schulische Top-Leistungen zu erbringen. „Auch im Miteinander gibt es mitunter ein starkes Konkurrenzverhalten.“
Damit das, was den Kindern auf den Schultern lastet, nicht zu schwer und irgendwann unkontrolliert kanalisiert wird, werden die Gymnasiasten in Sachen sozialer Kompetenz sowie Gewaltprävention im Projekt „Stark im Konflikt“ trainiert.
Zum Projekt gehören zwei Module á 90 Minuten. 200 Schüler der Jahrgangsstufen sechs und sieben nahmen jetzt am ersten Abschnitt teil. „Im Mittelpunkt stand eine theaterähnliche Aufführung, in der Stress-Situationen, Mobbig und verschiedene Gefühlswelten darggestellt wurden.“
Im Kern ging es darum, Situationen, die aus dem Ruder zu laufen drohen, zu erkennen und dann „ohne Gewalt anzuwenden angemessen zu reagieren“.
Wie findet man Kompromisse, die alle für gerecht halten? „Körpersprache und Ausdrucksweise sind dabei wichtig“, sagt Schuldirektor Busch. Das Training bezieht sich dabei nicht ausschließlich auf schulinterne Fairness, gefragt ist soziale Kompetenz ebenso im außerschulischen Leben.
„Wie verhalte ich mich in brenzligen Situationen richtig, wann ist Zivilcourage gefragt?“, waren weitere Elemente, denen nachgegangen wurde. Typische Situationen, wie sie täglich passieren, beim Einstieg in den Bus, im Straßenverkehr, auf dem Bürgerfest, da ist einer, der sich unbedingt mit anderen anlegen will, und einer, der ihm zufällig in die Quere kommt.
Letztlich sensibilisieren die Seminar für so etwas wie eine Kultur des Hinsehens und Helfens. Die Idee, Eltern an dem Projekt ebenfalls teilnehmen zu lassen, scheitert am Interesse der Eltern. „Bislang gab es lediglich drei positive Rückmeldungen“, sagt Joachim Busch.