Kinder in Düsseldorf Wie der kleine blaue Esel Kindern hilft
Düsseldorf · Kristina Busch hat ihren beiden Kindern ein Bilderbuch mit Kurzgeschichten über die Vielfalt des Lebens gewidmet.
Der kleine blaue Esel leidet unter Flugangst. Aber er ist so neugierig, will etwas erleben, weg von seiner Herde, andere Tiere kennenlernen und von ihnen lernen. Also trabt er einfach los, ohne konkretes Ziel. Aber es soll sich lohnen, zehn verschiedene Tiere trifft er, und sie berichten über ihr Leben, ihre Stärken und Schwächen, geben ihre Lebenserfahrung weiter. Und so wird es für den kleinen blauen Esel eine ebenso ereignisreiche wie lehrreiche Reise, denn eines kann er: Gut zuhören.
Kristina Busch hat ein Buch geschrieben, mit einem Esel als Held, für Kinder, reich illustriert, denn malen kann sie auch, hat sie doch lange als freie Künstlerin in einer ehemaligen Schokoladenfabrik gearbeitet. „Ich habe das Buch meinen Kindern Minna und Mattis gewidmet, die mir jeden Tag zeigen, dass man auf die kleinsten Dinge achten muss, aufmerksam und mit offenen Augen durchs Leben gehen sollte“, erzählt die Unterbacherin – etwas, dass bei Erwachsenen schnell mal in Vergessenheit gerät.
Die Geschichte des kleinen blauen Esels nahm ihren Ursprung auf einer Urlaubsreise in Spanien. Eine unscheinbare Modeboutique in Madrid abseits der Innenstadt hatte einen kleinen Esel als Markenzeichen. Davon inspiriert, entwickelte Kristina Busch nach ihrer Rückkehr zunächst aus Moosgummi einen kleinen Eselstempel. Schließlich folgte die Inspiration, ein kreatives Bilderbuch für Kinder zu gestalten.
Die Ideen, Bilder und Illustrationen der weiteren Tiere und ihrer Vielfalt sowie der einnehmende Charakter des Esels entwickelten sich schließlich innerhalb des privaten Umfelds, durch Begegnungen mit befreundeten Familien und den Geschichten, die sie zu erzählen hatten. „Aber natürlich auch durch Kontakte meiner Kinder mit anderen Kindern, das eigene Pferd, durch die Koi-Karpfen im Teich der Großeltern, den Maulwurf im eigenen Garten oder die Imkerleidenschaft meiner Schwester“, zählt Busch auf. „Es sollen einfach kurze Geschichten über die Vielfalt und Schönheit des Lebens sein.“
Kristina Busch, geboren 1982, studierte Kunsttherapie an der Fachhochschule Ottersberg bei Bremen. Längere Aufenthalte führten sie nach Kroatien und Südafrika. Dort lag der Schwerpunkt auf der Behandlung von Traumata bei Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit illustrierte und schrieb sie mit HIV-kranken Eltern Biografien für deren Kinder. Nach Ihrem Studium arbeitete Kristina Busch zunächst als Dozentin für die städtische Musik- und Kunstschule Osnabrück, dann als freie Künstlerin. Weitere Stationen führten sie zu einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis im Rheinland mit Elternberatung, Einzel- und Gruppentherapien. Nach weiteren Aus- und Weiterbildungen wurde sie als Heilpraktikerin zugelassen und eröffnete 2012 eine Praxis. Darüber hinaus ist Kristina Busch nach wie vor als freie Künstlerin und Illustratorin tätig. Inzwischen arbeitet sie auch wieder als Kunsttherapeutin in einer Tagesklinik in Düsseldorf.
Aber noch mal zurück zum kleinen Esel: „Die Kurzgeschichten sollen Kinder ermutigen, offen und neugierig gegenüber ihrer Umwelt und anderen Lebewesen zu sein und ihre Vielfältigkeit als etwas Schönes zu sehen“, erklärt Busch. In den Geschichten werden bestimmte Eigenschaften der Tiere angesprochen, die auch im Leben von Kindern eine wichtige Rolle für deren Entwicklung spielen: „Träume erleben, Freunde finden, Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu entdecken. Und letztlich den eigenen Weg finden“, so die Autorin.