Ratingen: Ein Gärtner mit irischen Wurzeln
Klaus Mönch, als Ratinger Wetterfrosch bekannt, liebt West und träumt von der Grünen Insel.
Ratingen. Sein Lieblingsplatz liegt 15 Minuten vom Wohnort in Ratingen-Mitte entfernt. Die Kleingartenanlage "Dumeklemmer" ist mit Rad und zu Fuß schnell erreicht. Wenn er im Urlaub war, ist er danach froh, wieder seinen Garten bewirtschaften und genießen zu können. Klaus Mönch (49), Außendienstmitarbeiter des Umweltamtes, fühlt sich im Kleingarten an der Daniel-Goldbach-Straße in Tiefenbroich am wohlsten. Tiefenbroich ist der Grüngürtel, der mit dem Rad oder zu Fuß durchstreift werden kann. Mönch ist dort oft unterwegs.
Er ist Vorsitzender des Vereins seit 1988. Erst 1992 entstand die Anlage mit 40Gartenhäusern, die Gärten weisen Flächen von 350 bis 440 Quadratmetern aus. Da gilt es, ein ganz schön großes Gartenstück zu beackern. Klaus Mönch, gelernter Gärtner, liebt diese Arbeit, die für ihn gleichzeitig Entspannung bedeutet: Kartoffeln, Lauch, Pflücksalate, Zucchini, Rettich und Kohl gedeihen bei ihm prächtig. Bei den Blumen liebt er besonders den kleinen Acker-Gauchheil, für viele ein Unkraut, für Mönch aber ein hochspannendes vielfarbiges Pflänzchen.
"Wir haben in der Anlage keinen Strom, keinen Fernseher. Es ist Zeit für die Gartenarbeit, Zeit zum Lesen und zum Schreiben. Mönch bereitet Exkursionen mit Kindern und Jugendlichen in die Natur vor. Am Silbersee werden Wasserproben genommen, Flora und Fauna im Park Volkardey beobachtet. "Die Kinder nehmen bei den Ausflügen in der Natur viel auf", hat er beobachtet. "Man merkt auch sofort, ob die Eltern der Kinder einen Garten oder Balkon besitzen. Es wäre wünschenswert, wenn die Kinder von klein auf mehr an die Natur herangeführt würden.
"Ich möchte nirgendwo lieber leben als in Ratingen" sagt er. Die grüne Umgebung hat es ihm angetan, die Freizeitmöglichkeiten, der Grüne See und der Silbersee, das umfangreiche kulturelle Angebot. "Ich gehe gerne ins Kino, und mag das Kabarett "Westhäkchen." Mit der Kneipenszene ist er zufrieden, trifft sich regelmäßig mit der alten Clique, die sich seit über 30 Jahren kennt. Er schätzt gutes Essen, obwohl ihm das Gemüse aus dem eigenen Garten am besten schmeckt.
Mönch ist in der Uniklinik Düsseldorf geboren, kam noch als Baby nach Ratingen. 1968 erfolgte der Umzug nach Ratingen-West. "Ich habe praktisch den ersten Spatenstich zum Stadtteil erlebt. RatingenWest liegt mir am Herzen." Der Stadtteil hat erst als sozialer Brennpunkt Schlagzeilen gemacht, "das änderte sich, als die Infrastruktur hinzu kam." Er befasst sich gerne mit der Stadtteilgeschichte Ratingen-West.
In Tiefenbroich hat am Alten Kirchweg eine neue Eisdiele eröffnet, dort ist er gerne. "Überhaupt kann man auf dieser Straße gut draußen sitzen, bei Tempo 30 geht es dort ruhig zu."
Obwohl er Ratingen sehr mag, wüsste er noch Verbesserungsvorschläge. "Das Angebot für die Jugendlichen ist nicht so groß. Es fehlen Diskotheken. Nur gut, dass Düsseldorf und Essen relativ schnell öffentlich erreichbar sind. In Ratingen werde viel für Autofahrer getan, Radfahrer und Fußgänger kämen oft zu kurz. Das würde er ändern. "In Lübeck wird an den Wochenenden das Zentrum für Fahrzeuge gesperrt, warum ist das nicht in Ratingen möglich?"
Mönch hat irische Vorfahren. An der Tür zum Gartenhaus steht "Mac Manacháins" ("Sohn des Mönchs"), im Garten sind irische Symbole wie Harfe und Steinmauern zu finden. "Natürlich habe ich auch einen Traum", sagt der 49-Jährige. Nach dem Berufsleben kann er sich vorstellen, in Irland zu leben. "Mit Blick auf den Atlantik und einem guten Whiskey in der Hand. Vorerst bleibt ihm statt des Blicks auf den Atlantik der Blick auf das benachbarten Regenrückhaltebecken.