Ratingen: Mord ist gar nicht so einfach
Die VHS-Theatergruppe „WIR“ inszeniert ein rasantes, umwerfend komisches Stück.
Ratingen. Mordgierige Erben, wild umherspukende Geister, explosives Gebäck: Für ihre neueste Produktion haben sich die Laienschauspieler vom "Theater WIR" wirklich nicht lumpen lassen.
Mit der turbulenten Komödie "Zum Teufel mit den Geistern" von Horst Helfrich feierte das Ensemble der Ratinger Volkshochschule am Freitagabend eine rundum gelungene Premiere voller umwerfend komischer Ideen, unerwarteter Wendungen und pointierter Dialoge.
Die reiche Lady Emily könnte die Lieblingstante ihrer zahlreichen Nichten und Neffen sein, wenn sie nur endlich einmal daran dächte, den Löffel abzugeben.
Die missratene Brut brennt nämlich nur darauf, Tantchen zu beerben, und da ein Ableben auf natürlichem Wege nicht abzusehen ist, macht sich die Verwandschaft bei Lady Emilys Geburtstagsfeier auf Schloss Huntingcourt so einige Gedanken, wie man den Lauf der Dinge beschleunigen könnte.
Im Folgenden demonstrieren die 20 Darsteller aufs Anschaulichste, dass Mord nicht halb so einfach ist wie allgemein angenommen. Trotz zahlreicher, teuflisch origineller Pläne will die alte Dame einfach nicht abtreten.
Und dann ist da auch noch die Sache mit den Geistern der Ahnen, die auf Huntingcourt ihr Unwesen treiben sollen...
Herrlich überdreht, wie in einer Screwball-Komödie der 40er- Jahre inszenierte die Truppe das frech-fröhliche Stelldichein: Mit rasanten Auftritten und gelungenen Slapstick-Einlagen, in denen sich besonders Henning Hallmann als steifer Butler Stanley hervortat, der im Laufe des Stückes einiges zu erleiden hatte: "Dinner for One" ist nichts dagegen!
Neben den wunderbaren Dialogen und den schrägen Einfällen waren es wieder einmal die liebevoll gestalteten Kostüme und das beeindruckende Bühnenbild, die das Publikum sichtlich begeisterten.
Wer jetzt wissen will, ob die Erben Lady Emily tatsächlich unter die Erde kriegen: Es gibt noch zwei Aufführungen.