Wülfrather Mehrkampf: Der erste Wurf ist noch kein Treffer

42 Hobby-Sportler machten beim traditionellen Wülfrather Mehrkampf mit. Das Turnier soll die Teilnehmer an verschiedene Sportarten heranführen.

Wülfrath. Mit Schwung schickt Susanne Elpers-Fischer den Eisstock beim Wülfrather Mehrkampf auf die Reise. Doch statt über den nassen Asphalt zu flitschen, rollt der Eisstock auf der Außenkante über den Boden und bleibt schließlich im nahen Gebüsch zwischen Brennnesseln und Büschen liegen.

Macht ja nichts, war ja nur ein Probewurf fürs Foto. "Eisstockschießen habe ich aber schon mal gemacht", beteuert Susanne Elpers-Fischer, dass dieser Blindgänger ein einmaliger Ausrutscher bleiben soll.

Erneut schwenkt sie den kiloschweren Eisstock neben ihrem Körper und zielt. Drei Würfe müssen bei der letzten von drei Disziplinen des Wülfrather Mehrkampfs sitzen, und schon der erste Stock der Wülfratherin schießt vielversprechend dem Ziel entgegen.

Doch bevor sie hier bei ihrer Paradedisziplin, dem Eisstockschießen, punkten konnte, galt es zunächst einmal, beim Luftgewehrschießen im Vereinshaus der Wülfrather Schützen ins Schwarze zu treffen.

"Leider hatte ich vorher noch nie geschossen, das merkte man", sagt die Wülfratherin lachend.

Die verschiedenen Stationen des Mehrkampfes durchlief sie mit ihrem Freund, obwohl sie eigentlich ganz andere Pläne hatten.

"Eigentlich wollte ich ja nur die Kinder abgeben", sagt Susanne Elpers-Fischer und ergänzt: "Aber es hat sehr viel Spaß hier gemacht."

Ulli Hill, den Geschäftsführer des Stadtsportbunds, dürfte es freuen, immerhin ist es der Zweck des Wülfrather Mehrkampfes, "die Wülfrather mit einem Wettkampf an mehrere Sportarten heranzuführen".

42 Leute waren in diesem Jahr dem Aufruf des Stadtsportbundes gefolgt, und Ulli Hill zeigte sich darüber durchaus erfreut: "Mit so vielen Leuten bei dem schlechten Wetter sind wir mehr als zufrieden."

Zwar sei die Resonanz aus den Vereinen nach wie vor zu gering, dafür entdecke man immer wieder neue Gesichter.

Eines dieser Gesichter gehört Konstantin Becker, der trotz strömendem Regen tapfer einen Eisstock nach dem anderen schoss.

"Das Wetter hat mich gar nicht gestört", sagt der Elfjährige, dem der Wettkampf viel Spaß gemacht hat. Und auch mit seinen Ergebnissen ist er sehr zufrieden.

"Ich habe 25 Punkte beim Eisstockschießen geholt, obwohl ich das heute zum ersten Mal gemacht habe", sagt Konstantin, der auch beim Schießen keine schlechte Figur abgibt.

"Da musste ich aber mit der Armbrust schießen, weil ich noch nicht zwölf bin." Doch vielleicht kommt er ja im nächsten Jahr wieder, wenn er wie die Großen mit dem Luftgewehr schießen darf...