Ratingen - Poensgenpark: Zu Beethoven knallen Korken

Zum Jubiläum gab es sogar ein Sinfoniekonzert zum Picknick. Auch das Wetter hielt.

Ratingen. Decken, Klappstühle, voll bepackte Picknickkörbe - und sicherheitshalber Regenschirme: Das waren gestern die wichtigsten Mitbringsel der Picknicker im Poensgen-Park. Das Museum Cromford und die Stadtverwaltung hatten zum jährlichen Picknick im Park eingeladen, und da der Poensgen-Park dieses Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag feiert, hatten sich die Veranstalter ein besonderes Schmankerl einfallen lassen: Ein Sinfoniekonzert unter freiem Himmel sorgte für rekordverdächtigen Andrang auf den Wiesen im Park. Das Universitätsorchester der Heinrich-Heine-Universität unter der Leitung von Silke Löhr begeisterte die Zuschauer mit einem zweistündigen Programm. Und während das Orchester mit Beethovens 7. Sinfonie aufspielte, ließen die Besucher die Sektkorken knallen.

Regenwarnung führte zur Sparversion beim Picknicktisch

"Wir kommen jedes Jahr hierher zum Picknick im Park, einfach weil der Park so wunderschön ist und hier eine ganz tolle Atmosphäre herrscht", erzählen Martin und Anita Kovac. "Und als wir gehört haben, dass es dieses Jahr auch noch ein richtiges Konzert geben soll, war sofort klar, dass wir wieder unseren Picknickkorb packen würden." Mitgebracht haben sie neben Bekannten aus Düsseldorf jede Menge Sekt und spanischen Wein sowie Tapas. "Seit unserem letzten Spanienurlaub sind wir große Tapas-Fans, und die sind ja auch schnell gemacht und gut zum Mitnehmen", erklärt Anita Kovac. Weil es am Vormittag noch stark nach Regen ausgesehen hat, haben sie allerdings Kompromisse bei der Platzwahl und der weiteren Ausrüstung gemacht. "Normalerweise bringt man ja zu diesem besonderen Picknick noch schönes Geschirr und Kerzen und Tische mit. Angesichts der dunklen Wolken haben wir gedacht: Wenn es anfängt zu regnen, dann wollen wir schnell alles einpacken können - deshalb gibt es dieses Jahr nur die Sparversion mit Decken", meint Martin Kovac. Das hatten sich die meisten Besucher gedacht, und so waren die Plätze unter den Bäumen am schnellsten vergeben. Doch alle Sorgen waren überflüssig, denn pünktlich zu Konzertbeginn hörte es auf zu regnen und es kam sogar zwischendurch die Sonne heraus.

Blauschäfer Rainer Bonk ließ seine Tiere "weiden"

Während die Erwachsenen mit Genuss ihre Mitbringsel verzehrten und andächtig der Musik lauschten, staunten die Kinder nicht schlecht, als sie beim Spielen plötzlich Schafe auf der Wiese entdeckten. "Wieso sind die denn blau, es gibt doch gar keine blauen Schafe", wunderte sich Marie (5) und untersuchte mit kritischen Blicken die Schafherde von Rainer Bonk. Der Künstler aus Rheinberg macht schon seit einigen Jahren mit seinen niederrheinischen Blauschafen von sich reden. Besucher, die ein Andenken an ihr Picknick im Park haben wollten, konnten bei ihm ihr neues "Haustier" erwerben.