Wülfrath: InVain - Ein Abschied mit Euphorie und Tränen
Konzert: Mehr als 500 feiern mit InVain in Schlupkothen.
Wülfrath. Lachsalven, überbordende Euphorie, ein Meer aus Wunderkerzen und Musiker, die sich ihrer Tränen nicht schämen: Das Abschiedskonzert der beliebten Wülfrather Band InVain war Freitagabend ein Festival der Emotionen - der Superlative, das seines Gleichen sucht.
"Wenn Engel singen", sagt Lead-Sänger Bene. Bei strömenden Regen verharrten die Fans bereits Stunden zuvor vor der Naturbühne des Schlupkothener Spektakels. "Luzifer" und das "Dynamische Duo & Friends" haben den Abschieds-Anhang "vorbereitet". Als dann InVain erste Gitarrenklänge und Stimme anschlägt, klart das Wetter - zunächst - auf. Der "Sternenhimmel" ist zu sehen und dringt musikalisch ans Ohr.
Die sieben Bandmitglieder und beiden Techniker haben das vorerst letzte Mal ihr Bühnenkostüm übergestreift und die festlichen Zylinder aufgesetzt. Bene und Herr Richter zieht es beruflich ins Ausland - eine Reunion steht noch in den Sternen.
Orangefarbene Fahnen, Halstücher und Banner schwenkt der Fan-Club. "InVain - forever" ist zu lesen. Für immer wird diese Band vielen im Gedächtnis bleiben - und dieser Abend auch. Das Konzert ist auch ein "Danke" an Freunde, die den musikalischen Weg der Band begleitet haben.
Rückblick: Im Jahr 1992 gründeten die Pfadfinderfreunde die Band. Ihr erster Auftritt war beim Schlagbaum-Fest. Zu Schulzeiten auf dem städtischen Gymnasium, als sie in der achten Klasse waren, komponierten sie ihre ersten Songs. "Auf einem Plakat stand, dass Lieder zum Denkmalschutz gesucht würden", erinnert sich Bene. "Wir haben uns getraut, eigene Stücke zu schreiben."
Und Rock-Klassiker berherrschen sie auch: Ob "König von Deutschland", "Westerland", "Don’t stop me now" oder "Beim Fußball hass’ ich Holland wie die Pest", "Football’s coming home" und "Viva Colonia" - die Menge tobt, trägt ihren Lead-Sänger auf Händen, als er von der Bühne ins Publikum springt. Und die "Rocky Horror Music Show" - wen wundert’s - ist einmal mehr an diesem ereignisreichen Abend ein Höhepunkt - auch im Nieselregen.
Emotion pur im Finale - Mitternacht ist längst vorbei. "Freude schöner Götterfunken" wird von Lichteffekten und Fontänen begleitet - und vom Musikverein "Kalkstädter"; Musik überwindet eben Grenzen. Dann ein Hoffnungsschimmer für die trauernde Fangemeinde: Trude Herrs "Niemals geht man so ganz". Da kullern Tränen. . .