Ratingen: Vodafone erweitert in Lintorf

An der Rehhecke soll der Vodafone-Standort mit einer Millioneninvestition ausgebaut werden. Dort sollen über 2000 Beschäftigte arbeiten.

Ratingen. Nach Esprit gibt jetzt ein weiterer Großkonzern sein Bekenntnis zum Standort Ratingen ab: Der Mobilfunkriese Vodafone teilte gestern mit, dass man in Ratingen und Düsseldorf in neue Großprojekte investieren wird. In Düsseldorf entsteht die neue Deutschland-Zentrale, in Lintorf soll an der Rehhecke neben dem Rechenzentrum ein "moderner und innovativ gestalteter Campus als neue Visitenkarte des Konzerns" errichtet werden, erklärte gestern Vodafone-Sprecher Jens Kürten. Investitionsvolumen: rund 300 Millionen Euro.

Nachdem die Mobilfunker mit ihren Information bereits am Mittag in die Öffentlichkeit gegangen waren, lud Bürgermeister Harald Birkenkamp eilig den Ältestenrat für den Abend ein, wo das Architektenbüro Ropertz & Partner die Pläne und ein Modell präsentierte.

Besonders erfreulich: Der Standort Ratingen bleibt nicht nur vom Volumen erhalten, er wird sogar noch ausgebaut. Die Bürogebäude am D2-Park werden nach Ablauf der Mietverträge aufgegeben. Die rund 1600 Mitarbeiter ziehen dann geschlossen auf das neue Campus an der Rehhecke.

Dazu sollen auch Bereiche aus Düsseldorf in die Nachbarstadt verlagert werden - etwa die europäische IT-Organisation, die derzeit noch am Mannesmannufer sitzt. Kürten schätzt, dass 2012, dann soll der Neubau bezugsfertig sein, mindestens 2000Mitarbeiter in Lintorf arbeiten werden.

Vor einigen Wochen hatte es noch Irritationen und Spekulationen darüber gegeben, ob der Standort Ratingen zugunsten einer neuen Konzern-Zentrale aufgegeben wird. Im Rathaus reagierte man darauf recht gelassen - mit gutem Grund: Zu diesem Zeitpunkt waren die Gespräche zwischen der Verwaltungsspitze und Vodafone zum Ausbau der Ratinger Niederlassung schon sehr weit gediehen.

"Die Zusammenarbeit mit der Stadt Ratingen war sehr unkompliziert und kooperativ", lobte Kürten. Über die Gespräche, bei den die planerischen Möglichkeiten ausgelotet wurden, war aber strenges Stillschweigen vereinbart worden.

Die Pläne sehen vor, dass auf den Grundstücken (die Vodafone bereits gehören) neben dem Rechenzentrum an der Rehhecke ein geschlossenes Ensemble aus mehreren flachgeschossigen Bürogebäuden entstehen soll, das sich um ein einen Platz mit wasserspielen und "Kommunikationsflächen" gruppiert. "Vier bis fünf Geschosse, keine Bürotürme", betonte der Vodafone-Sprecher. Viel Grün und Wasserflächen sollen die untereinander vernetzte Bebauung auflockern und für ein "angenehmes Arbeiten" sorgen.

Die Erschließung des Geländes wird über die Rehhecke auf der einen Seite und über eine Verbindung zum Breitscheider Weg auf der rückwärtigen Seite erfolgen. Anders wären die Verkehrsströme für die gut 2000 Mitarbeiter nicht zu bewältigen.

Im Baudezernat geht man davon aus, dass im Juni nächsten Jahres die Baugenehmigung erteilt werden kann, 2012 sollen die Neubauten bezugsfertig sein.