Wülfrath: „Wir halten bei der Stadt den Fuß in der Tür“

Der neue Bürgerverein Rohdenhaus startet mit siebenköpfigem Vorstand und rund 55 Mitgliedern. Für 2008 sind noch vier Aktionen geplant.

Wülfrath. Am Ende war alles ganz einfach. Am Mittwoch gegen 19.28 Uhr wird der Vorstandsvorschlag der Planungsmitglieder einstimmig angenommen, der Bürgerverein Rohdenhaus ist somit in trockenen Tüchern.

Zudem tragen sich rund 55 Bürger in die Liste ein, die in einem der Klassenzimmer der ehemaligen Grundschule herumgehen - die Zahl auf der Liste übertrifft die der Anwesenden, da manche auch Familienangehörige einschreiben. Rund zwei Monate nach dem ersten Treffen in der Grundschule (die WZ berichtete) kann der neue Verein seine Arbeit aufnehmen. An Plänen mangelt es nicht.

"Es ist unglaublich, wenn man sich den Werdegang anschaut, den der Bürgerverein durchlaufen hat", freut sich Silke Balk. Die 38-Jährige hatte mit anderen Rohdenhausern die Initiative ins Leben gerufen - im neuen Verein ist sie Schriftführerin.

Schon zu Beginn der Gründungsversammlung machte Herbert Romund, Mitglied der zehnköpfigen Vorbereitungsgruppe und einer von drei neuen Beisitzern, klar, dass das Projekt Hand und Fuß hat. "Wir haben uns notariell abgesichert. Der Verein und seine Satzung stehen auf sicheren Beinen."

Die Ziele des Projekts, das nach vielen Rückschlägen für Rohdenhaus und einem Gespräch mit Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff auf die Beine gestellt wurde, sind klar: "Wir wollen die Identität und die Interessen des Stadtteils vertreten. Gleichzeitig haben wir, was die Zukunft von Schulgebäude und Jugendclub angeht, dauerhaft den Fuß in der Tür und erarbeiten einen Nutzungsplan", sagt Stefan Elias. Er ist der neue Vorstandsvorsitzende.

Interessierte Bürger können sich als "Mitglied" oder als "Aktives Mitglied" eintragen. "Die aktiven Mitglieder sollen ihre Fähigkeiten bei unseren Projekten praktisch einbringen, es geht nicht nur um das Zahlen des Jahresbeitrags."

Obwohl dieses Geld nicht nur für den Start wichtig ist, will man den Beitrag niedrig halten. "Niemandem soll des Geldes wegen der Eintritt verwehrt bleiben", sagt Stefan Elias. Alle Anwesenden sind bereit, 18 Euro im Jahr zu investieren. Gemeinsam mit Spenden, fließt das Geld in die Projekte des Vereins, denn: "Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich", sagt Herbert Romund.

Noch dieses Jahr stehen vier Projekte an. Im September soll ein Malwettbewerb für Kinder stattfinden. Die Leinwand für die Künstler wird der Schulhof, Straßenkreide das Werkzeug. "Wir wollen außerdem Fußballtore für den Bolzplatz bauen. Und im November findet das erste Rohdenhauser Skatturnier statt", sagt Elias. Zudem wolle man noch einen Brötchenservice einrichten, um alte und kranke Rohdenhauser zum Frühstück zu versorgen.

Nicht nur der Vorstand ist begeistert von der Rohdenhauser Bewegung - auch die Anwohner freuen sich. "Hier ist in den letzten Jahren eine Menge falsch gelaufen", sagt Hannelore Schubert, die seit 57 Jahren im Stadtteil wohnt. "Der Bürgerverein ist eine richtig gute Sache."