„Schlechter Service im Panoramabad“
Leserin Britta Weber ärgert sich über Missstände im Panoramabad. Die WZ hat nachgehakt.
Neviges. Schlechter Service, unfreundliches Personal, technische Unzulänglichkeiten: Das Panoramabad, die „einstige Perle unter den Nevigeser Sportanlagen, verliert zusehends an Attraktivität und Besuchern — und langfristig auch an Rentabilität“. Diese harsche Kritik stammt von Britta Weber.
Die Nevigeserin (29) ist Leistungsschwimmerin und hat vor drei Jahren ihre Staatsexamensarbeit über die Sportgelegenheiten in Neviges geschrieben. Aus ihrer Sicht häufen sich „in letzter Zeit im Panoramabad Vorkommnisse, die Unzufriedenheit bei Besuchern hervorrufen und auf schlechtes Bädermanagement schließen lassen.“
Rund ein Dutzend Defizite hat Weber aufgelistet. Bäderchef Norbert Noll nimmt sich manche Kritik an und verspricht Besserung, manches weist er aber auch als kleinlich zurück.
Weber kritisiert, dass selbst morgens um acht Uhr die Toiletten nicht mit Klopapier ausgestattet seien. Die Duschen seien trotz langer Reparaturzeit „unzureichend in Stand gesetzt“. Noll: „Das mit den Toiletten ist sehr bedauerlich. Ich werde der Sache nachgehen.“ Wenn eine Dusche kaputt sei, sollte das möglichst sofort gemeldet werden.
Besonders ärgerte sich Weber darüber, dass die Wellenanlage, „die Attraktion schlechthin im Umkreis“, selbst bei gutem Badbesuch nicht mehr alle halbe Stunde in Betrieb gesetzt werde. Der Bäderchef stellt klar: „Bei gutem Wetter wird die Anlage halbstündlich, bei trübem Himmel stündlich eingeschaltet. Ich werde gleich noch mal mit dem Techniker reden“, versprach er am Donnerstag im Gespräch mit der WZ. Häufigere Intervalle seien eine Kostenfrage: Pro Neun-Minuten-Durchgang koste der Betrieb zehn Euro Strom.
Unsinnig findet Weber die Verkürzung der Öffnungszeiten auf 19 Uhr: Berufstätige könnten die Freibadsaison kaum nutzen. Als „Unverschämtheit“ empfindet sie, dass bei großem Andrang der vordere Eingang geschlossen werde, es am hinteren Eingang aber keine Zehner-Karten gebe. Noll bestätigt: „Bei Hochbetrieb im Freibad wird das Hallenbad mit dem Kassenautomaten geschlossen.“
Besserung ist 2013 in Sicht: Dann soll es einen Automaten im Freibad geben, an dem es Zehner-Karten gibt. Bei den Öffnungszeiten, die 2010 verkürzt wurden, habe man sich an den Bädern in der Nachbarschaft orientiert. Gegen 18.30 Uhr kämen kaum Gäste. Wer länger schwimmen möchte, könne dies in Velbert Mitte bis 21.30 Uhr.
Anders als Britta Weber findet Norbert Noll die neueren Umkleidekabinen nicht „als architektonische Lachnummer“. Sie seien moderner als die alten aus den 70er-Jahren. Ärgerlich seien laut Weber die Teilsperrungen und Bauarbeiten „mitten im Badebetrieb“. „Wir müssen die Anlage laufend instand halten“ kontert Noll. Und manche Arbeiten seien erst bei gutem Wetter möglich.
Generell freue er sich über jede Kritik und Anregung. So werde er Webers „gute Idee“ gern aufgreifen, im Sportbecken eine Bahn in der Mitte abzutrennen, damit sportliche Schwimmer besser trainieren können.