Schloss-Gänse sind verschwunden
Die Mitglieder des Bezirksausschusses stellten kritische Fragen zum Fehlen der Tiere am Schlossteich. Die Vögel waren durch ihr teils aggressives Verhalten und Verschmutzungen negativ aufgefallen.
Neviges. Nachdem ein Sachverständiger für Artenschutz sich umgesehen hatte, konnten vor zwei Wochen die Arbeiten an der historischen Wehranlage des Schlosses wieder aufgenommen werden. „Jetzt wird die Brüstung bis Ende Mai aufgemauert, danach wird in den Kasematten gearbeitet, ab Juni erfolgen landschaftsgärtnerische Arbeiten“, informierte Projektleiter Björn Dröscher den Bezirksausschuss. „Ziel ist, Anfang Juli fertig zu sein. Die Kosten liegen bei 1,56 Millionen, 1,21 Millionen sind bereits abgerechnet. Geführte Führungen sind möglich, wir suchen noch einen Interessenten, der die macht“, warb Dröscher, der nun nach einem Nutzungskonzept verlangt, mit dem die Anlage öffentlich begehbar gemacht werden könnte. Deshalb muss auch ein WC eingerichtet werden.
August-Friedrich Tonscheid, Velbert anders
August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) kritisierte die Kostenüberschreitung von 130 000 Euro: „Das muss an anderer Stelle im Haushalt wieder weggenommen werden.“ Ausführlich debattierte der Ausschuss über die verschwundenen Gänse am Schlossteich. Tonscheidt forderte, das Federvieh umgehend wieder an den Teich zurückzubringen und erinnerte daran, wie gerne Kinder dort zum Entenfüttern mit ihren Eltern hingingen. Auch Vertreter der anderen Parteien finden, dass die Tiere da hingehören. Das sah Björn Dröscher in einer gemeinsamen Bewertung mit TBV, Schlossförderverein und einem Landschaftsbauer, der sich um die Renaturierung des Teiches kümmert, nicht so. „Da waren zuletzt mehr als zehn Gänse, die enorm viel Kot verursachten, die Kinder hatten großen Respekt vor den Gänsen. Die Teichanlage wird weiterhin Wildenten anziehen und attraktiv bleiben.“
Eine Einschätzung die Bernhard Wieneck (TBV) teilte: „Gänse sind Haustiere, um die müssen wir uns kümmern, Wildtiere kosten uns nix. Die Vielfalt wird größer, wenn die Gänse nicht alles dominieren mit ihren Verschmutzungen und dem aggressiven Ganter.“ Der TBV-Geschäftsbereichsleiter für Entwässerung regte ein Monitoring an, welche Tiere man dort ansiedeln kann.
Der Ausschussvorsitzende Rainer Hübinger (SPD) erwartet in der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses entsprechende Ergebnisse. Vielleicht wird dabei dann auch die Frage beantwortet, die Stefan Ludwig von der CDU interessiert: „Wie sind die Tiere da weggekommen?“