Schloss Hardenberg: Montag beginnt die Sanierung
Im ersten Bauabschnitt wird unter anderem die marode Mauer saniert.
Neviges. Es ist soweit: Am Montag beginnt die Sanierung von Schloss Hardenberg. Zwei Jahre rechnen die Experten für den ersten Bauabschnitt, in dem unter anderem die vom Einsturz bedrohte Mauer um das Schloss und die unterirdischen Gänge aufwendig restauriert werden sollen.
Schon im Vorfeld dämpft Projektmanager Björn Drescher allerdings allzu große Erwartungen in den Ablauf der Baumaßnahme: „Es wird sehr lange dauern, bis man ein Ergebnis sieht.“ Grund dafür sind unter anderem die Fledermäuse, die in den Kasematten überwintern. Um die empfindlichen Tiere nicht zu stören, sollen die Steinmetzarbeiten in den unterirdischen Gängen erst im Sommer nächsten Jahres ausgeführt werden.
„Der Artenschutz ist für uns vorrangiges Thema“ betont Drescher und verweist auf einen „anerkannten Fachmann“ für ökologische Fragen, der ins Planungsteam berufen wurde.
Los geht es daher mit dem Abbruch und Rückbau von losem Mauerwerk auf dem Außengelände. Mit etwas Glück, so Drescher, könne vielleicht bereits in den Wintermonaten mit der Instandsetzung der Wehranlage begonnen werden. Ob das klappt, hängt jedoch nicht nur vom Wetter ab.
Mindestens genau so entscheidend für den Fortgang der Sanierung ist das, was unter der Grasnarbe auf die Arbeiter wartet. Da der Boden im Bereich der Außenmauer um etwa 1,20 Meter abgesenkt werden soll, um die mittelalterlichen Schießscharten wieder sichtbar werden zu lassen, hoffen zumindest Historiker und Archäologen auf viele interessante Bodenfunde aus der Frühzeit des Schlosses.
„Wir haben vorsichtig geplant und auf dem Gelände viele Erkundungen gemacht, doch trotzdem können natürlich Funde auftauchen und alles verzögern“, sagt auch Drescher.
Mit Blick auf die Kosten wäre dies fatal. Insgesamt 1,3 Millionen Euro stehen derzeit für die Sanierung bereit — und je länger die Bauarbeiten dauern, desto teurer werden sie. „Wir versuchen daher auch weiterhin, Fördermittel für das Schloss zu bekommen“, sagt Drescher. Schließlich gibt es an dem alten Gemäuer noch viel zu tun.