Schlossförderverein: Peter Egen verzichtet auf erneute Kandidatur

Der 81-Jährige ist seit der Gründung als Vorsitzender im Amt.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Wenn heute Abend der „Verein der Freunde und Förderer des Kulturensembles Schloss Hardenberg“ einen neuen Vorstand wählt, tritt Peter Egen nicht mehr an. Der langjährige Vorsitzende, der seit der Gründung vor 15 Jahren im Amt ist, möchte mit 81 Jahren nicht an seinem Posten kleben. Der promovierte Sozialwissenschaftler und Diplom-Kaufmann schaut gern auf das Erreichte zurück, auch wenn die Herrichtung des Herrenhauses nicht abzusehen ist. „Als das im Oktober 2003 wegen Einsturzgefahr geschlossen wurde, sprach man davon, es in sieben Jahren wiederzueröffnen“, erinnert Egen. Als nach der Sicherung der Bausubstanz des Hauptgebäudes noch 1,3 Millionen Euro übrig waren, zeichnete sich ab, dass diese Summe nicht reicht, um das Herrenhaus vollständig zu sanieren.

„Da hatten wir den Vorschlag gemacht, mit dem Geld die Kasematten zu restaurieren, ein einmaliges Relikt des Festungsbaus in ganz Westeuropa. Der Burgenforscher Joachim Zeune hatte dies in einem Gutachten belegt. Der zunächst von Stadt skeptisch betrachtete Mittelalterarchäologe hatte schließlich den Auftrag erhalten und ihn zur vollsten Zufriedenheit erfüllt.

Ein besonderes Anliegen war es Peter Egen und dem Verein, die Kinder für das Schloss und Kultur zu begeistern. „Der Spielplatz wird doll angenommen“, freut sich der dreifache Großvater. Damit auch Kinder aus bedürftigen Familien mit ihren Schulklassen an den Theateraufführungen teilnehmen können, werden die Eintrittskarten vom Verein gesponsert.

Zur biologischen Reinigung des Teiches hat der Verein Wasserpflanzen einsetzen lassen, die prompt gestohlen wurden. Der scheidende Vorsitzende ärgert sich, dass die kleine Brücke, die von THW-Helfern mit dem vom Verein gespendeten Material gebaut wurde, entfernt wurde, weil sich nicht gepflegt wurde. Dankbar ist Peter Egen dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Volker Münchow, der beim Bund eine Zusage über vier Millionen Euro an Fördergeldern zur Schlosssanierung erreichte. Doch bislang ist der Ausschuss aus Mitgliedern der Verwaltung, des Fördervereins und den Vertretern der Politik noch nicht zu der Entscheidung über ein Nutzungskonzept gekommen.

„Ich hatte gleich gefordert, dass da Fachleute drin sitzen müssen, die Vertreter von acht Parteien können das nicht“, der selber seine Erfahrungen im jüngsten Nevigeser Stadtrat und später im Kreistag machte. Nun mahnt er zur Eile: „Das Konzept muss im Herbst vorliegen.“