Der Zeittunnel wird für die Eröffnung feingemacht
Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, noch sieht die Röhre sehr nach Baustelle aus. Bis zur Eröffnung am kommenden Sonntag soll aber alles an seinem Platz sein.
Wülfrath. „Das sieht zwar noch sehr nach Baustelle aus, aber wir sind im Zeitplan.“ Das versichert Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert, als sie an Ort und Stelle über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert. Mit von der Partie ist Wirtschaftsförderer Karsten Niemann, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Tourismus fällt. Die Frage, wie viel Prozent der Arbeiten in der 160 Meter langen Röhre abgeschlossen sind, lächelt er weg. „Es wird an allen Stellen gearbeitet, das klappt schon.“ Vor dem Zeittunnel sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. Der Eingangsbereich ist von Mitarbeitern des Bauhofes freigeschnitten worden. Die Wiedereröffnung findet am kommenden Sonntag statt (siehe Kasten).
Andrea Gellert, Zeittunnel-Chefin
Die Zeitreise über 400 Millionen Jahre beginnt am Eingang mit der Darstellung des Kalkabbaus. Hochauflösende Luftbilder, die 2016 entstanden sind, verdeutlichen die riesigen Ausmaße der Brüche. Darüber hinaus können an Monitoren weitere Informationen rund um den Kalkabbau abgerufen werden. „Wir haben den Kalkabbau bewusst an den Anfang der Ausstellung gesetzt“, sagt Andrea Gellert. So erhalten auswärtige Besucher gleich einen Eindruck, was die Umgebung von Wülfrath prägt — und wie lange das schon der Fall ist.
Am Ende der Stationen der verschiedenen Erdzeitalter erfährt der Besucher, für welche Produkte Kalk zur Herstellung benötigt wird. Dazu zählen Computerteile, Kunststofffiguren, Glas, Kosmetik, Farben, Konservendosen, Schreibblöcke, Zahnpasta, Würfelzucker und vieles mehr. Gegenüber gibt es noch einen Knalleffekt. Eine Sprengung im Bruch ist per Bildschirm mitzuerleben. In diesem Bereich wird das Unternehmen Lhoist seinen Teil der Ausstellung beitragen.
Das Projekt hat einen langen Vorlauf. „Von der ersten Idee bis zur Umsetzung hat das schon knapp zwei Jahre gedauert“, erklärt Andrea Gellert. Laut Zeittunnel-Chefin wurden insgesamt 291 000 Euro investiert, um die Dauerausstellung zu überarbeiten und zu modernisieren.
Damit der Zeittunnel in Zukunft ein attraktives Angebot sicherstellt, sind nicht zuletzt die ehrenamtlichen Helfer unersetzlich. „Wir haben im Moment 35 Ehrenamtler“, sagt Andrea Gellert. Sie schätzt diese Helfer hoch ein. „Samstags, sonntags oder an Feiertagen an der Kasse sitzen oder Führungen anbieten, das ist schon ein großer Aufwand“, sagt die Zeittunnel-Chefin, die nichts dagegen hätte, wenn die Zahl 35 noch höher wird. „Wir können weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gut gebrauchen.“
Der Zeittunnel wird bis zum Ende der Herbstferien geöffnet. „Danach kann es schon sehr zugig und ungemütlich werden“, sagt Andrea Gellert.