Schneeräumfahrzeug „Aebi“ hat alpine Erfahrung
Ein in der Schweiz gebautes Fahrzeug wird auch für Wülfrather Räumdienst eingesetzt.
Wülfrath. Es ist wendig, kraftvoll, vielseitig, alpenerprobt und hört auf den Namen „Aebi“: Bald soll das neue Schneeräumfahrzeug des Städtischen Baubetriebshofs auch beim Winterdienst in Wülfrath im Einsatz sein. 100 000 Euro hat das Gefährt gekostet, das in der Schweiz gebaut wurde.
Seit zwei Monaten steht „Aebi“ bereit und war schon für den Tiefbau im Dienst. Einziges Manko: Die Lieferung für den Schneepflug (zusätzliche Kosten: rund 10 000 Euro) und den passenden Streusalzcontainer (rund 22 000 Euro) kann noch drei bis fünf Monate dauern.
Wann „Aebi“ das erste Mal zur Schneeräumung eingesetzt wird, kann Baubetriebshofsleiter Frank Küppersbusch deshalb nicht sagen. Arbeitslos ist „Aebi“ deshalb nicht. „Das Fahrzeug ist vielseitig. Wir können es nicht nur für den Winterdienst, sondern wegen eines Wechselrahmens auf der Ladefläche auch mit einer Pritsche als Transporter oder mit einem Asphaltthermobehälter im Straßenbau einsetzen“, erklärt Küppersbusch den Allrounder.
Falls das schwächelnde Unimog-Fahrzeug, für das der Neuzugang angeschafft wurde, endgültig den Geist aufgibt, kann kurzfristig ein Salzcontainer umgerüstet und angebracht werden.
Zusätzliches Pluspunkte von „Aebi“ sind die Allradlenkung, die ähnliche Räumfahrzeuge nicht haben, und der tiefe Schwerpunkt, der das Fahrzeug bei Glatteis und schrägem Untergrund in der Spur hält.
Das war laut Küppersbusch auch ein wichtiger Grund, sich für „Aebi“ zu entscheiden. Denn dadurch können enge Wohnstraßen besser und sicherer angefahren werden. Doch bis es so weit ist, heißt es erst einmal Warten auf die Lieferung der fehlenden Teile.
„Wir sind trotzdem gut für den Winter aufgestellt“, ist sich Frank Küppersbusch sicher. Drei Großfahrzeuge für die Straßenräumung, zwei Traktoren für die Gehwege und vier Transporter für die Gehwegkolonnen stehen bereit.
Dazu wurde das Streugutlager erweitert — zumindest virtuell. Zusätzlich zu dem 300 Tonnen fassenden Lagerraum an der Wilhelmstraße wurde eine Fläche für 150 Tonnen beim Salzhändler angemietet. „Der Händler kann dann innerhalb von drei oder vier Tagen neues Streusalz liefern“, sagt Küppersbusch. Durch den heftigen Winter im vergangenen Jahr hatte der Baubetriebshof fast 550 Tonnen Salz verbraucht.
Bei Schneefall werden täglich bis zu 25 Tonnen Salz und Granulat auf den Straßen und Gehwegen verteilt. Die Einteilung geschieht je nach Wetterlage — mal wird mehr, mal weniger gestreut. Küppersbusch wirbt schon jetzt um Verständnis für die Einsätze seiner Mitarbeiter. „Wenn wir früh anfangen können, sind wir meistens auch schnell fertig. Wenn es hingegen zur Hauptverkehrszeit schneit, stehen auch wir meistens im Stau“, sagt er.
Er hofft deshalb auf die Rücksichtnahme der Autofahrer: „Es wäre schön, wenn die Schneepflüge auch mal durchgelassen würden. Dann geht die Räumung schneller.“