Velbert Schulflure werden Einbahnstraßen

Velbert. · Die Velberter Abiturienten nehmen ab Donnerstag, 23. April, freiwillig an den Prüfungsvorbereitungen teil.

„Da geht’s lang!“ Markus Ueberholz weist auf die „Einbahnstraßen-Regelungen“ hin, die im Langenberger Gymnasium den Abstand zwischen den Schülern gewährleisten sollen.

Foto: Ulrich Bangert

Für die Schüler, die jetzt vor dem Abitur stehen, geht am heutigen Donnerstag, 23. April, der Unterricht wieder los. Es sind Lernangebote zur Vorbereitung der Abiturprüfungen, die Teilnahme ist freiwillig. „Zweidrittel aller Schüler der Q 2 werden kommen“, weiß Markus Ueberholz, der Leiter des Langenberger Gymnasiums, das auch von vielen Nevigeser Kindern und Jugendlichen besucht wird. „Wir haben in den vergangenen Wochen angefangen zu schauen, wie die Hygienestandards eingehalten werden können.“

Er stellt fest: „Wir haben mit dem Zollstock die Klassenräume ausgemessen und im entsprechenden Abstand ummöbiliert. Dadurch finden acht bis zehn Schüler Platz. Ich werde parallel in zwei benachbarten Klassen unterrichten Klassen unterrichten“, so der Deutschlehrer, der unter anderem noch einmal auf Goethes „Faust“eingehen wird.

Der Zugang erfolgt über dem Eingang am großen Schulhof: Rechts geht es rein, links wieder heraus, auf den Fluren und Treppen weisen Schilder auf den „Einbahnstraßen-Verkehr“ hin – immer schön mit zwei Metern Abstand. An den Waschbecken in den Klassenzimmern stehen Behälter mit Flüssigseife, dazu Einmalhandtücher und große Abfallbehälter. Markus Ueberholz dankt des Mitarbeitern der Reinigungsfirma, dass sie in den vergangenen Tagen alles blitzblank geputzt haben, mit besonderer Berücksichtigung von Türklinken, Handläufen, Tischflächen und den Toiletten, die über fest eingebaute Flüssigseifenspender und einen Lufttrockner für die Hände verfügen.

„Zusätzlich ordnet das Schulministerium das Vorhalten von Desinfektionsmittel an“, weiß Reinhard Mickenheim von städtischen Schulverwaltungsamt. „Das halte ich nicht für zielführend, Desinfektionsmittel sollte nicht unkontrolliert in in Kinderhände kommen. Experten sind sich sicher, dass Seife und Wasser reichen“, so Mickenheim im Hinblick auf die Kinder in den Grundschulen und den Unterstufen der weiterführenden Schulen. Für die beginnt die Schule offiziell erst am 4. Mai wieder.

„Genaueres dazu werden wir am 29. April von der Bezirksregierung erfahren“, hofft Jens Bullmann von der Gesamtschule Neviges. „Wir machen weiterhin unsere Sachen für das Homeschooling“, so der Schulleiter. Raum für die Trennung der Schüler ist in den Gebäude an der Maikammer für den ersten Jahrgang der neuen Gesamtschule reichlich vorhanden. Allerdings geben dort zurzeit die Handwerker den Ton an, sie verlegen die Netzwerkkabel für die digitalisiert Schule. „Die kommen schnell voran, weil es für sie in den vergangenen Wochen keine Einschränkungen durch den Unterricht gab“, beschreibt Bullmann einen positiven Nebeneffekt der Zwangsschließung wegen der Corona-Krise.

Jens Bullmann und seine Kollegen begleiten nicht nur das Lernen übers Internet, sie kümmern sich daneben um die Notbetreuung von Kindern, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind und die keine Betreuung für den Nachwuchs gefunden haben. „Das sind ein bis zwei Kinder. In den Osterferien haben wir `schöne Dinge´ gemacht, wie Filme anschauen, Tischtennis oder Karten spielen. Jetzt werden über zwei bis drei Zeitstunden Aufgaben erledigt, bevor wieder was anderes gemacht werden darf.“