Schwebende Tische und kreisende Adler an der Vorburg
Beim Narzissenfest bekamen die Besucher wieder viel geboten.
Neviges. „Beim Narzissenfest ist doch immer schönstes Wetter“, schwärmte Zauberkünstler Wolfgang Bollow, der mit seinen Tricks die Zuschauer verblüffte. Über deren Köpfe ließ „Wobo“ scheinbar schwerelos ein kleines Tischchen schweben. Zuvor halbierte er mit einem kleinen Fallbeil Bananen. Aus den Reihen der Umstehenden griff er sich Lothar Darkow. „Als Sänger brauchst Du deine Hand nicht“, meinte er und platzierte seine Linke in der Guillotine - der Sänger blieb natürlich unverletzt.
Wolfgang Bollow, Zauberkünstler
Die Chorgemeinschaft Wülfrath hatte zuvor auf dem Hof der Vorburg ein breites Repertoire präsentiert. Mit dem Antikriegslied „Sag mir, wo die Blumen sind“ sorgten sie für Gänsehaut bei den mehr als 200 Zuhören. Viel Beifall fand Florian Behlau, der mit seinem Akkordeon zeigte, dass er nicht umsonst mehrere Musikpreise einheimsen konnte. Die Chorfreunde Plan B begeisterten mit ihren frischen Gospels „Die sind richtig gut“, urteilte Gabriele Pohley, die selbst in einem Chor singt und deshalb um die Schwierigkeiten der vorgetragenen Lieder weiß. Ehemann Roland war dagegen von dem Ambiente zwischen den beiden Flügeln der Vorburg mit dem Blick aufs Schloss angetan: „Das ist richtig schön hier.“
Viviane Pohlmann bekam von all dem nur wenig mit. Sie verteilte unentwegt Farbe auf Kindergesichter. „Ich weiß nicht, wie viele es waren, so 20 bis 25 mögen es auf jeden Fall gewesen sein“, so die Visagistin. Vor allem Mädchen ließen sich schminken, davon wollten sich die meisten in die Katzengestalt „Hello Kitty“ verwandeln.
Krönender Abschluss war der Auftritt der Falknerei Bergisch Land. Karsten Schowssow und seine Helfer hatten einen Falken, einen Bussard, einen Geier und einen Adler aus Remscheid mit nach Neviges gebracht. Vor allem der erhabene Weißkopfseeadler machte viel Eindruck auf die Zuschauer, als er mit seiner imposanten Flügelspannweite von rund zwei Meter majestätisch über die Reihen segelte. „Kein Wunder, dass sich die mächtigen USA diesen Vogel als Wappentier ausgesucht haben“, sagte ein sichtlich faszinierter Besucher.