Stadt lässt HKS zur Anmeldung zu
Eine erste Entscheidung des Verwaltungsgerichts gibt den Klägern recht. Schulschließung nur temporär vom Tisch.
Die Stimmungslage bei den Kämpfern für die Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) brachte wohl Schulleiter Uwe Heidelberg am besten auf den Punkt: „Wir machen jetzt erst einmal ein Bier auf — aber noch keinen Champagner.“
Die Nevigeser Schule wird nun doch von der Stadt zum Anmeldeverfahren zugelassen. Damit reagiert die Verwaltung auf den gestrigen Beschluss des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, der den Klägern in einem Punkt recht gibt: in der Frage, ob die eigentliche Klage gegen den Ratsentscheid zur sukzessiven Auflösung der HKS aufschiebende Wirkung hat. Bedeutet: Ob die Schulauflösung rechtens war, wird später geklärt. Da jetzt aber eine Verzögerung ungewissen Ausmaßes bevorsteht, hat Bürgermeister Dirk Lukrafka die Reißleine gezogen und lässt die HKS zur Anmeldung in diesem Jahr zu. Wahrscheinlich wird das Verfahren in der kommenden Woche über die Bühne gehen. Lukrafka: „Schulverwaltung und Bezirksregierung werden nun das weitere Vorgehen eng abstimmen.“
Schulleiter Heidelberg sieht diese Wendung mit gemischten Gefühlen: „Ich will endlich in Ruhe arbeiten können und hoffe, dass wir im nächsten Jahr nicht wieder das gleiche Problem haben.“ Auch zeigte er sich angesichts des nachgezogenen Anmeldeverfahrens skeptisch, ob seine Schule jetzt — nachdem sich alle Eltern schon einmal entschieden haben — noch die gewünschten 52 Anmeldungen für zwei Eingangsklassen schafft. Es schwingt die Furcht mit, dass schwache Zahlen im kommenden Jahr wieder zum Argument gegen die HKS werden könnten. „Das war doch im vergangenen Jahr genauso“, sagt Heidelberg. „Sie können einem doch nicht in beide Beine schießen und ihm dann vorwerfen, dass er nicht mehr richtig läuft.“
Die Verwaltung will unverzüglich die Eltern der Viertklässler über das weitere Vorgehen informieren. Wie das aussieht, nachdem die Anmeldungen eigentlich schon über die Bühne gegangen sind, ist im Moment noch unklar.