Tönisheide: Realschule - Dämmplatte hält Wärme fest
Bis nach den Herstferien wird die Schule auf Tönisheide umfangreich saniert.
Tönisheide. Es ist der dickste Brocken aus dem Konjunkturpaket II: Jetzt lief die heiße Phase der Sanierungsarbeiten an der Heinrich-Kölver-Realschule an. Zwei Millionen Euro aus dem Bundesprogramm werden voraussichtlich bis zu den Herbstferien verbaut, um das fast 50 Jahre alte Hauptgebäude sowie die Aula der Tönisheider Schule energetisch auf den neuesten Stand zu bringen.
Zusätzlich wird die Mensa eingerichtet und ein Raum zur Schulküche umgebaut. Der gesamte Schulkomplex muß außerdem brandschutztechnisch aufgerüstet werden.
Die heiße Phase ist durchaus wörtlich zu nehmen: Das laute Fauchen auf der Aula entstammt einem Gasbrenner, mit dem die Dachdecker dem Flachdach einen neuen Belag geben nur eine von vielen Einzelmaßnahmen, mit denen der Verschwendung teurer Energie künftig Einhalt geboten wird.
"Das beginnt bei der veralteten Heizung, die wir ersetzen", erläutert Jenny Tetter. Die Bau-Ingenieurin des städtischen Immobilienservice ist als Bauleiterin für das Projekt zuständig.
Damit die dann effektiver erzeugte Wärme nicht umgehend flöten geht, liegt das Hauptaugenmerk auf der Dämmung der beiden Gebäude. Da fuhr das Auladach bisher die Note fünf ein, zudem war es schadhaft.
Auch die energetisch nicht ganz dichten Fenster im Hauptgebäude werden sämtlich erneuert, ebenso im Aulatrakt die Dachkuppeln und die noch verbliebenen Holzfenster, die analog zu den bereits getauschten durch Aluminiumfenster ersetzt werden.
"Ein Wärmedämmverbund-Sstem ist für die in Massiv- und Betonrahmenbauweise errichteten, einschaligen Außenwände vorgesehen. Dazu muss die Dachtraufe verlängert werden, um die Abstände anzupassen", so Tetter.
Klinker bedecken anschließend den Sockelbereich, darüber wird Putz aufgetragen. Die alte Schieferverkleidung der Aula ist bereits entfernt, später bedeckt eine Aluminiumformfassade die aufgeklebte Dämmung.
Moderne Klimatechnik zieht in die Klassenzimmer ein: Die Lüftungsgeräte beheizen die Räume nicht nur, sondern sorgen auch automatisch für Frischluft, wenn die gemessene Kohlendioxidkonzentration auf Werte steigt, die die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.
"Die Vorarbeiten haben bereits im Februar mit dem Aufstellen des Gerüstes begonnen", erläutert Tetter den Zeitplan. Anfang März kamen die Dachdecker, ab Mai soll es mit der Fassade losgehen. Möglichst viel will man in den Ferien schaffen: "Zum Beispiel tauschen wir 80 Prozent der Fenster um Ostern. Den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen sei eines der Ziele", betont Tetter.
"Ansonsten würden lärmintensive Arbeiten außerhalb der Schulzeit, an Samstagen oder Brückentagen erledigt", so Jürgen Kloke, Architekt des Gelsenkirchener Planungsbüros Jung und Partner und selbst Tönisheider. Die gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung unterstreicht Wolfgang Scholz, Leiter des Immobilienservice: Ohne die wäre ein solches Projekt gar nicht möglich.
Bis zu den Herbstferien will man jedenfalls mit der energetischen Sanierung fertig sein. Etwas länger werden die brandschutztechnischen Baumaßnahmen dauern, die auch den Erweiterungsbau und die Sporthalle umfassen.
Der Baulärm sei bisher durchaus erträglich gewesen, lobt Schülersprecher David Schoppa die Mitarbeiter der beteiligten Firmen. "Wir selber haben natürlich nicht mehr viel von dem Umbau, weil wir mit Abschluss der Klasse 10 die Schule im Sommer verlassen", bedauert seine Mitstreiterin Nina Paas: "Wir freuen uns aber für unsere Mitschüler", so die beiden 16-Jährigen unisono.