Überfall auf Aldi-Markt: Räuber bedroht und fesselt Mitarbeiter
Bewaffneter Täter flüchtet mit mehreren tausend Euro. Opfer können sich selbst befreien und bleiben unverletzt. Fahndung der Polizei ohne Erfolg.
Neviges. Schock im Aldi-Markt an der Straße Am Rosenhügel: Am Mittwochabend hat ein bislang unbekannter Mann den Discounter überfallen, zwei Angestellte mit einer Pistole bedroht und gefesselt. Der Täter erbeutete mehrere tausend Euro und flüchtete. Die Fahndung der Polizei verlief bislang ohne Erfolg.
Von dem Vorfall hatten viele Kunden am Donnerstagmittag noch nichts mitbekommen. Der Betrieb in dem Discounter lief wie gewohnt. „Keine Hektik, wie immer freundlich“, schildert eine Kundin ihre Eindrücke beim Einkaufen. So erging es auch Michael Schepers, der von dem Überfall gehört hatte. „Natürlich tut einem das leid“, sagt er. Eine ihm bekannte Mitarbeiterin erzählte, dass sie schockiert gewesen sei. „Aber beim Einkaufen hat man nichts gemerkt.“
Wenige Minuten nach Geschäftsschluss befanden sich am Mittwochabend eine 21-jährige Angestellte sowie der 33-jährige Filialleiter zur Abrechnung der Tageseinnahmen im Büroraum des Discounters, berichtet die Polizei. Um 20.19 Uhr betrat der Täter den Raum. Wie er in den bereits abgeschlossenen Markt gelangen konnte, ist noch unklar. Die Polizei vermutet, dass er sich möglicherweise noch während der Geschäftszeiten in den Räumen versteckt hatte und sich bei Ladenschluss einschließen ließ.
Der Räuber war mit einer silbernen Pistole bewaffnet und mit einer hellen Nylonstrumpfhose maskiert. Mit gezogener Waffe bedrohte er die Angestellten und forderte die Herausgabe von Bargeld.
Nachdem er mehrere tausend Euro in Scheinen und gerollten Münzen erhalten und in seinen schwarzen Rucksack gesteckt hatte, fesselte er die beiden Mitarbeiter. Anschließend flüchtete der Täter durch den Hinterausgang des Marktes. Dort wartete möglicherweise ein Komplize mit dem Fluchtfahrzeug.
Die 21-Jährige und der Filialleiter konnten sich schnell befreien und die Polizei verständigen. Nach Angaben der Beamten waren die Opfer unverletzt, standen aber unter Schock. Vorsorglich wurden sie von einer Krankenwagenbesatzung betreut. Beide lehnten danach weitere Behandlungs- und Betreuungsangebote ab.
Mit einem „mulmigeren Gefühl“ ging am Donnerstag, dem Tag nach der Tat, auch Marco Berwanger arbeiten. Er ist im Blumenladen Wolfram, der auf dem gleichen Gelände wie der überfallene Discounter liegt, tätig. „Das kann so schnell passieren. Das wünscht man keinem, so etwas zu erleben. Man kennt ja einige der Angestellten und fühlt mit“, sagt er.
Mehr Sorge beim Einkaufen hat Kunde Michael Schepers aber nicht: „Man liest jeden Tag von Überfällen und auch Einbrüchen. Irgendwann kann’s leider jeden treffen, auch den eigenen Supermarkt um die Ecke.“