Velbert-Neviges: Jugendliche wollen auch am Wochenende ins „Zentrum“

Beim Jugendforum wurden Wünsche nach erweiterten Öffnungszeiten des Jugendtreffs laut. Außerdem vermissen viele in Neviges ein Kino – und Mc Donald’s.

Velbert-Neviges. "Einmischen, umkrempeln, mitreden", dazu waren Jugendliche ab 13 Jahren beim ersten Nevigeser Jugendforum aufgefordert. Im "Zentrum" an der Lessingstraße ging es darum, was jungen Leuten im Stadtteil insgesamt und im Jugendzentrum selbst fehlt, was verbessert werden könnte.

Hintergrund: Seit Jahresbeginn wird an einem neuen Konzept für die offene Jugendarbeit in Velbert gearbeitet. Dabei soll auch die Meinung derjenigen, die es eigentlich angeht, gehört werden. In allen drei Stadtteilen finden dazu Befragungen sowie offene Jugendforen statt.

Ins "Zentrum" kamen am Freitagabend rund 60Jugendliche. Etwa zwei Drittel von ihnen füllten - anfangs ein wenig zurückhaltend, später offensiver - die Fragebögen am Computer aus.

"Was gefällt Dir an der Stadt?", "Was fehlt in der Stadt?" oder "Was sollte im Jugendzentrum geändert werden?" Kimberley Klebedanz (13) gab unter anderem an, dass die Disco-Veranstaltungen, die es früher an der Lessingstraße gab, wieder angeboten werden sollten. Nicolai Stellberger hingegen wünschte sich, dass der Treffpunkt im Siepen auch am Wochenende geöffnet haben sollte, damit er sich auch dann mit Freunden dort zum Spielen treffen könnte.

Wer den Fragebogen nicht mit Namen ausfüllen wollte, konnte mit Maik Weber auch chatten: "Da manche Jugendliche ein wenig zurückhaltender waren, habe ich über meinen Laptop etwas abseits mit den Kindern an den Computern praktisch anonym diskutiert." Auf diese Weise seien noch mehr Informationen ans Tageslicht gekommen, "da manche sich erst äußern, wenn ein wenig nachgebohrt wird, weil sie so etwas noch nicht so kennen".

Die Wünsche, die - nach erster Sichtung - geäußert wurden, reichten von generell längeren und anderen Öffnungszeiten über mehr Angebote von Ferienfreizeiten bis zur Disko. Auffallend häufig fielen zudem die Begriffe "Kino" und "McDonald’s".

Zusätzlich erwartet Weber noch zwischen 200 bis 300 Fragebögen von den Schulen zurück. "Dann weiß man noch mehr." Vorgesehen ist dann eine Folgeveranstaltung, die voraussichtlich Ende September im "Zentrum" stattfinden soll. Bis dahin will das Mitarbeiter-Team prüfen, welche Maßnahmen das Jugendzentrum schnell umsetzen kann.

Die Umsetzung insgesamt wird länger auf sich warten lassen. Denn nicht nur in Neviges, sondern im ganzen Stadtgebiet werden Jugendliche befragt. "Schließlich wollen wir einen möglichst umfassenden Überblick gewinnen und feststellen, ob unser Jugendangebot noch aktuell ist und wo eventuell die Schwächen liegen", sagt Petra Henning, Fachgebietsleiterin für Jugendförderung.

Ende des Jahres sollen alle Daten vollständig erhoben und ausgewertet sein. "Wenn es gut läuft, sind Anfang Dezember alle Meinungen der Jugendlichen in die Konzeption eingeflossen und wir können sie dem Jugendhilfe-Ausschuss vorstellen", sagt Henning. Was dann in welcher Form von der Stadt umgesetzt wird, werde sich am Jahresanfang 2010 zeigen.

"Klar ist, dass wir die Vorschläge unseres Nachwuchses sehr ernst nehmen und versuchen, möglichst viele Wünsche zu erfüllen", sagt Henning. Allerdings sei auch klar, dass nicht alle Wünsche im Rahmen des Erfüllbaren seien. Ein Kino beispielsweise oder einen Schnellimbiss kann die Stadt nicht einrichten.