Veranstaltung: Zaubernacht in Ratingen
Magische Tricks und Hypnose begeisterten.
Ratingen. "Passt denn Zauberei überhaupt in unser aufgeklärtes 21. Jahrhundert? Da macht jemand etwas, was wir nicht verstehen - und dann erklärt er es uns nicht!" Die Frage stellte Benedikt Grindel dem Publikum der vierten Ratinger Zaubernacht und demonstrierte auch gleich live, was er meinte: Gabi aus den Reihen der Zuschauer durfte auf die Bühne und musste die Augen schließen. Während sie nicht sah, sondern nur spürte, was der Zauberer tat, war das komplette Publikum eingeweiht und konnte genau sehen, wie der Trick mit dem Holzring funktionierte.
Als Gabi die Augen wieder öffnete, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus - war der fest geschlossene Ring doch scheinbar durch ihre festgeschlossenen Hände gedrungen! Mit leuchtenden Augen und fassungslosem Kopfschütteln verließ sie die Bühne. Grindel gab ihr mit auf den Weg: "Sie können jederzeit das Publikum befragen, die sagen ihnen sicher, wie ich das gemacht habe - aber überlegen Sie sich gut, ob Sie das wollen. Oder ob Sie sich lieber das Staunen bewahren möchten."
Tief beeindruckt waren die Zuschauer auch von Vincent van Dark. Der Mentalist las die Gedanken des Publikums und versetzte zwei Freiwillige in Blitzhypnose - eine Vorstellung, die bei vielen Menschen nicht nur Verblüffung, sondern auch Unbehagen auslöst. Van Dark selbst sagt dazu: "Trance ist nichts Ungewöhnliches - jeder von uns hat sowas schon mal erlebt. Der Weg zur Arbeit ist so drin, dass man dort ankommt und sich fragt: Wie bin ich hier eigentlich hergekommen? Das ist auch eine Art Trance."
Das Unbehagen kann er trotzdem verstehen. "Es ist eine Vertrauenssache. Mir ist als Hypnotiseur auch Verantwortung auferlegt; und mit dieser muss ich sorgsam umgehen. Ich darf das mir gewährte Vertrauen auf keinen Fall enttäuschen. Man muss sich dessen stets bewusst sein." Es gab viel zu staunen in dieser Nacht. Sechs erstklassige Zauberer führten ihre Kunststücke vor; und von klassischen Seiltricks bis hin zu Coca-Cola Magie war alles dabei. Die ganze Zeit fragte man sich: "Wie, zum Geier, hat er das gemacht??" Aber eigentlich hat ?enedikt Grindel Recht - wir staunen viel zu wenig in der heutigen Zeit. Liebe Zauberer, behaltet Eure Tricks für Euch und lasst uns weiterstaunen. Wir wollen die Antwort gar nicht wissen.