Velbert VHS: „Angebote kommen sehr gut an“
Velbert. · Zu Beginn des neuen Semesters zieht der Verbandsvorsteher Michael Beck eine positive Bilanz für das Jahr 2019.
„Wir blicken einmal mehr auf ein erfolgreiches Jahr zurück“, so Beck. Neben der großen Resonanz auf die breite Palette der Kurse sei mit einem ausgeglichenen Haushalt auch die wirtschaftliche Situation der Volkshochschule (VHS) Velbert/Heiligenhaus sehr gut – die Zuschüsse der beiden Städte als Träger des Zweckverbandes seien inzwischen neben Teilnehmerbeiträgen und Landesmitteln die kleinste von drei Säulen, auf denen die Finanzierung beruht.
Auch 2020 wartet die VHS wieder mit einem vielfältigen, fast 17 000 Unterrichtsstunden umfassenden Programm auf. Es werde allerdings nicht ganz einfach, zum Beispiel den Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen, meint VHS-Direktor Rüdiger Henseling. Es erfordere viele, auch kleinere Maßnahmen, um sich als Bildungseinrichtung zu behaupten. Ein Faktor, der der VHS geholfen habe, sei die Flüchtlingskrise gewesen, „so merkwürdig sich das anhört“, so Henseling. Um eine nachhaltige Integration der Menschen zu erreichen, mussten damals geeignete Kurse auf die Beine gestellt werden – „das ganze neben dem normalen Programm. In Spitzenzeiten liefen bis zu 30 Integrations- und Deutschkurse, wir hatten täglich bis zu 500 Besucher“, erinnert sich der VHS-Chef, der betont: „Unsere Dozenten haben mehr als nur Sprachunterricht geleistet!“
Als Ergebnis habe es nur sehr wenige Abbrecher gegeben, viele Teilnehmer hätten dagegen weitere Kurse besucht: „Das hat uns eine gute Reputation bei den zuständigen Behörden eingebracht, die uns als verlässliche Partner ansehen.“ Noch immer laufen 18 dieser Kurse parallel zum Kerngeschäft, was enorm sei für ein Haus dieser Größe.
Fachärzte bereichern das Gesundheitsangebot der VHS
Die dadurch erzielten Einnahmen hätten außerdem dazu beigetragen, das Programm auszubauen. So konnten zum Beispiel für das Gesundheitsangebot die besten Fachärzte aus NRW gewonnen werden: „Kamen früher fünf bis zehn Teilnehmer zu den Seminaren und Vorträgen, sind es jetzt bis zu 70. Da stoßen wir inzwischen an die Grenzen unserer Kapazitäten.“
Auf Expansion stehen auch die Zeichen im Bereich Beruf und Sprachen, sagt die Programmverantwortliche Anna Herrmann. Neben zehn Sprachen vom Schnupperkurs bis zum Business-Englisch haben EDV-Kurse und Seminare zu Themen wie interkulturelle Kompentenz, Zeitmanagement oder Umgang mit Konflikten Konjunktur.
Solche Kurse gab es immer schon, aber inzwischen ständen die Firmen dahinter und fragten ganz konkret bei der VHS an, ob sie dies oder jenes anbieten könne, ergänzt Henseling. Von Vorteil sei dabei die Mitgliedschaft der VHS in der Schlüsselregion. Einen Bedarf deckt offensichtlich auch die Fortbildung „Plötzlich Lehrer“ für Berufsanfänger und Seiteneinsteiger, sagt Programmverantwortliche Susanne Wege: „Da sind nur noch wenige Plätze frei.“ Neu sind zum Beispiel der Kurs „Kreatives Gestalten mit Beton“, ein Vortrag zur „Resilienz bei Kindern“, der Kurs „Stressprävention bei Eltern“ und, in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Freiwilligenagentur, Qualifizierungsseminare für Ehrenamtliche.
Im Bereich Gesundheit bietet die VHS außerdem eine neue, 40-stündige Basisqualifizierungsschulung zur Begleitung von Menschen mit Demenz an, außerdem zwei Kurse zu juristischen Voraussetzungen von Betreuungen. Weiterhin gibt es auch Familienbildungskurse für den symbolischen Preis von einem Euro, erläutert Henseling.
Im Ausblick auf die zweite Jahreshälfte kündigte der VHS-Leiter an, dass der vielfach ausgezeichnete Autor Bodo Kirchhoff nach seinem großen Erfolg 2018 in Heiligenhaus im Herbst nach Langenberg kommen wird. Der Schriftsteller habe sich bei seinem ersten Aufenthalt so gut aufgenommen gefühlt, dass es ihm ein Anliegen war, der Einladung der Volkshochschule zu folgen und nochmals nach Niederberg zu kommen: „Das ist schon ziemlich spektakulär.“