Vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter

Damit die Rettungswagen auch künftig mit Feuerwehrbeamten besetzt werden können, müssen 80 Kräfte fortgebildet werden.

Vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter
Foto: Stadt

Velbert. Ulrich Wobker und Dominik Winkler haben es geschafft. Die beiden Oberbrandmeister der Velberter Feuerwehr gehören zu den ersten in Nordrhein-Westfalen, die den Lehrgang mit der Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter erfolgreich abgeschlossen haben. Bürgermeister Dirk Lukrafka gratulierte Wobker jetzt im Rathaus und übergab dem Vorreiter zum Dienstantritt seine Ernennungsurkunde.

Als im Frühjahr 2015 das neue Notfallsanitätsgesetz verabschiedet wurde, waren für die Städte im Land viele Fragen dazu noch ungeklärt. Insbesondere die Feuerwehren, die den überwiegenden Teil des Rettungsdienstes sicherstellen, fragten sich, wie die Vorgaben umzusetzen sind. Bisher reichte für die Einsatzkräfte eine Rettungsassistentenausbildung mit etwa eineinhalbjährigem Umfang aus. Jetzt muss die Qualifikation des Notfallsanitäters im Zuge einer vollwertig anerkannten, dreijährigen Ausbildung erworben werden. Damit die Velberter Rettungswagen auch nach der gesetzlichen Übergangsfrist mit Feuerwehrbeamten besetzt werden können, müssen alle Rettungsassistenten der Stadt zu Notfallsanitätern fortgebildet werden. Je nach Berufserfahrung bedeutet das einen Schulungsaufwand von bis zu 960 Stunden mit abschließender Prüfung.

„Die bestmögliche rettungsdienstliche Versorgung der Menschen in Velbert liegt uns am Herzen. Daher steigen wir bereits frühzeitig in die gesetzlich vorgeschriebene Qualifikation unseres Personals ein, auch wenn die Kostenträger eine Übernahme der Kosten entsprechend der Rechtslage noch nicht zugesagt haben“, sagte Lukrafka. Seitens der Feuerwehr ist geplant, die meisten der rund 80 Rettungsassistenten für die neuen Anforderungen zu qualifizieren. Allerdings stehen derzeit noch gar nicht genug Lehrgangsplätze zur Verfügung. „Darüber hinaus muss geprüft werden, wie die Ausfallzeiten der Kollegen für die Qualifizierungsmaßnahmen kompensiert werden können“, sagt Markus Lenatz, Leiter der Wehr. Er kalkuliert den Umfang mit mehr als drei Vollzeitstellen pro Jahr. HBA